München
(Bayern), Sonnenstr. 23
eröffnet: |
22.12.1926 |
geschlossen: |
21.07.1944 |
Sitzplätze: |
2175 (1927/1940) |
Architekt: |
Ludwig Grothe |
Betreiber: |
Pboebus-Film
AG, Berlin
Emelka
Ufa |
1926-1930
1930-1933
1933-1944 |
Kinoname: Phoebus-Palast
neuer Kinoname: Ufa-Palast |
|
Der Ufa-Palast - besser bekannt unter seinem ersten Namen
"Phoebus-Palast - war bei seiner Eröffnung Weihnachten 1926 das größte
Kino Europas und bis zu seiner Zerstörung 1944 das Größte der Stadt
München. Während der Eingangsbereich durch den Umbau eines bereits
bestehenden Gebäudes entstand, wurde der große Saal als Neubau im
Hinterhof realisiert. Der Bau des neuen Großkinos mit für Münchener
Verhältnisse völlig neuen Dimensionen wurde von den ortsansässigen
Kinobetreibern und auch von der Geistlichkeit im Vorfeld heftig
bekämpft. Die Nutzfläche umfasste 3500qm, davon füllten Foyer und
Garderobenräume allein schon 1700qm. Der Zuschauerraum war 13m hoch,
45m lang und 15m breit, der u-förmige Balkon 25m lang und 15m breit.Der
Eingangsbereich hatte schweren Marmorbelag, der Saal
Eichenholztäfelung. Aparte Bilder, die die Entstehungsgeschichte eines
Films erzählten, schmückten den oberen Teil der Wände, die ansonsten
rosenholzfarben, sattrot und taubenblau waren. Die dunkelrote
Polsterung aller Sitze schuf eine warme Stimmung, die abends durch das
farbige Spiel der indirekten Beleuchtung noch erhöht wurde. Die große
Bühne ermöglichte jede Art von Aufführungen bis hin zu einer
vollständigen Revue. Zahlreiche Ein- und Ausgänge sowie umfangreiche
Garderoben und Wandelgänge sorgten für einen reibungslosen
Publikumsverkehr.
Eröffnungsfilm war der Joe May-Film "Dagfin, der Schneeschuhläufer". L26306
Im
Sommer 1927 (9. Juli) wurde ein Foyer-Restaurant im Gebäude
eröffnet. Der vornehme Raum bot in bequemen Armsesseln Platz für 150
Personen. Eine kleine Küchenanlage sorgte für warmr und kalte Speisen,
einen vollständigen Konditoreibetrieb und Getränke von
Franziskaner-Leistbräu bis zu raffinierten Drinks. Die Gaststätte war
jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn für das allgemeine Publikum
geöffnet, nach Beginn der letzten Vorführung nur noch für
Theaterbesucher. Nach dem Ende der letzten Vorstellung bis zur
Polizeistunde um 2:00 Uhr morgens spielte eine Hauskapelle. K271064
Im 29. Februar 1930 brach im Vorführraum des Kinos Feuer aus. Die
Schutzklape des AEG-Projektors hatte aus ungeklärten Gründen versagt.
Die Filmrollen des Streifens "Die stärkere Macht" verbrannten und die
Vorstellung musste dementsprechend abgebrochen werden. Der
Vorführer konnte das Feuer mittels einer Asbestdecke löschen, erlitt
dabei aber starke Brandverletzungen an den Händen. Das Publikum
hingegen bemerkte den Brand gar nicht und wunderte sich über den
Abbruch. K3055
Auch dieses Riesenkino wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg
wurde an seiner Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet.
Quelle u.a.: "Für ein Zehnerl ins Paradies", Monika Lerch-Stumpf (Hg.)
Erfrischungsraum und Saal 1926 (Bildquelle: Der Kinematograph 1038/1927)
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Datum der Erstellung/letztes
Update: 18.02.2021