CAPITOL |
Münster
(Nordrhein-Westfalen), Ludgeristr. 28
eröffnet: | 11.11.1906 - 17.05.1919 (Capitol) |
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geschlossen: | 21.09.1984 |
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Sitzplätze: | 500 (1922) - 520 (1929) - 540 (1940) - 800 (1952) - 806 (1956) |
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Architekt: | Mönnig & Strupp (Capitol 1929) |
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Betreiber*in: |
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Am 11.11.1906 wurde
das erste feste Kino in Münster eröffnet: "Erste Westfälische Kinematographen
Compagnie (Inhaber: Wiedau & Weiland). Ein typisches Beispiel für die
Programmgestaltung in der Frühzeit der ortsfesten Kinotheater finget im Sommer
1907: Kaisertage in Bückeburg; Die Tochter des Falschmünzers; Heinrich und
Gretchen; Durchgehendes Auto; Unartiger Willi: Das Blumenmädchen; Verzauberter
Liebeskandidat - alles Kurzfilme unterschiedlichster Genres, die zu einem
Programm zusammengestellt wurden. K0727
Die Westf. Kinematographen-Kompagnie erwarb dann 1908 das Haus Ludgeristraße 28a für den Preis von 200000 Mark und begann einen großen Umbau, um ein der Neuzeit entsprechenden Theater lebender Photographien zu schaffen. Dan neue Theater wurde Mitte August 1908 eröffnet. K0880 Nach einer Phase der Nutzungsänderung änderte man den Namen 1929 unter der neuen Betreiberfamilie Kopieck in "Capitol". Das Kino hatte in ungefähr die gleichen Raummaße wie das "Tonbild-Theater". Der langgestreckte, sanft ansteigende Saal wies eine einheitliche Platzanordnung auf und hatte eine klare Gliederung durch die natürlichen Deckenträger mit schlichter, farbenfroher Bemalung. Die Beleuchtung zog sich an den Deckenwinkeln der beiden Längswände entlang und erleuchtete den Raum gleichmäßig. Als Schmuck wählte man eine helle, freundliche Bemalung der Wände, die die einheimische Firma Mangels & Stumpe übernahm. Das Eröffnungsprogramm war auf das Humorvolle abgestimmt. Als Hauptfilm liefen die Erlebnisse der beiden amerikanischen "Schlachtenbummler", die - aus dem Gefangenenlager entwischen - nach dem fernen Orient verschlagen werden und dort durch eine wider ihren Willen schöne "Verschleierte" allerlei Erlebnisse haben. Ein Film mit ernstem Hintergrund war dann "Brand im Osten". Kapellmeister war Otto Falk. Quelle: Münstersche Zeitung 17.5.1929 Im Krieg beschädigt, spielte man ab ca. 1951 weiter. 1956 wurde neue Kinotechnik eingebaut: Zwei Frieseke & Hoepfner 66-Projektoren und eine 4 Kanal-Magnetton-Anlage (System Telefunken) mit CinemaScope-Breitwand. N5654 Über die Spätzeit des Kinos kann man als Außenstehender nur rätseln: Ab Mitte der 1950er-Jahre betrieb Familie Kopieck mit dem "Residenz" ein zweites Kino mit genau der gleichen Sitzplatzzahl. Ab 1965 wechselt dann der Name "Residenz" in die Adresse des "Capitols" und Letzteres wird nicht mehr erwähnt - bis auf eine Notiz zur Schließung 1984. Sehr undurchsichtig, vielleicht können Ortskundige mit ihrem Wissen weiterhelfen? Einen Artikel über dieses und andere Münsterer Kinos (mit Fotos) lesen Sie hier. |
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