Am verkehrsreichen Marienplatz im Münster eröffnete die Westdeutsche
Filmtheater -Betriebe GmbH. 1959 Franz Müller den neuerbauten
Fürstenhof, welcher das 15. Nachkriegsfilmtheater der Stadt war.
Bauherr war die Nürnberger Lebensversicherung AG., die Entwürfe
lieferte der einheimische Architekt Bernhard Füssmann. Das Gebäude
stand vom Namen her in Nachfolge des Vorkriegshotels "Der Fürstenhof"
an gleicher Stelle. Zur Festvorstellung mit Louis de Rochemonts
Cinemiracle-Film „Windjammer" konnten Hausherr Franz Müller, sein
Schwiegersohn Kuno von Meerscheidt und Theaterleiter Karl Rothkopf
zahlreiche Gäste willkommen heißen. Durch modern und zweckmäßig
gestaltete Foyers erreichte man den geräumigen Theatersaal, der durch
dezente Farbgebung und geschmackvolle Linienführung bestach. Blickpunkt
bildeet die von einem eleganten beige-gelben Hauptvorhang
abgeschlossene Bühne (Dekorationen: Rincklake van Endert,
Düsseldorf/Münster), auf der eine 17 Meter breite und 7,30 Meter hohe
Cinemiracle-Leinwand aufgestellt war. Zur Farbe des Vorhangs und
der Seitenwände stand das Grau-Blau der oberen Wandpartien in
reizvollem Kontrast. Die im Parkett und Hochparkett montierte
Polsterbestuhlung mit violetten und grauen Bezügen bot hohen Komfort
und ausgezeichnete Sicht. Ein breiter Reihenabstand erlaubet den
Besuchern ein bequemes Einnehmen und Verlassen der Sitzplätze. Die
kinotechnische Einrichtung des neuen Hauses mit Philips
-Universai-Maschinen Todd-AO DP 70 und einer
Sechskanal-Magnetton-Anlage zur Vorführung sämtlicher
Projektionsverfahren war auf modernstem technischen Niveau. N5998 Das
Kino schloss im Jahr 2000 am 18. Oktober vor der Eröffnung des
Cineplex. Heute befindet sich im ehemaligen Fürstenhof ein
Ladengeschäft.
Vielen Dank an Thorsten
Harwardt für das Bild von 2000