METROPOL |
Neustadt / Weinstr. (Rheinland-Pfalz), Friedrichstr. 4
eröffnet: | 1912 /22.3.1913 |
geschlossen: | August 1993 |
Sitzplätze: | 300 (1918) - 450 (1924) - 275 (1940) - 746 (1958) - 742 (1980) |
Architekt: | Christian Scheuermann (1913) |
Betreiber: | Karl Kumpf, Lambrecht (1922 auch
Blumenfeld-Kumpf) 1912-mind.1926 Familie Simon 1926-1991 L26140 |
Schon im Jahr seiner Gründung brach im Vorführraum ein Feuer aus. Dies war nichts besonderes, die "Lichtbildbühne" meldete wöchentlich solche Ereignisse. Hier geschah es am 21. Mai kurz nach Ende der Abendvorstellung. Auf den Zuschauerraum konnte das Feuer nicht überspringen, da dieser mit einer feuersicheren Wand vom Vorführraum getrennt war.
Auch 1913 wurde die Eröffnung des Kinos erwähnt - etwas verwirrend.
Zum Neubau 1953 schrieb die lokale "Rheinpfalz"am 24.12:
"Wer objektiv urteilt, wird jedenfalls jetzt, da die Front vollendet ist, gestehen müssen, dasß das Bauwerk mit seinem Balkon gefällt. Auch mit dem ragenden Vordach, unter dem die Wartenden bei Regen Schutz finden können. Mit diesem Vordach, das in schlichten, geschmackvoll entworfenen Buchstaben den Namen "Metropol" trägt und selbst von zwei mosaikbelegten ziegelroten Säulen getragen wird. Der Betrachter wird auch wohltuend die breite Glasfront des Erdgeschosses empfinden, diese lange Glaswand, hinter der Blumen einen erfreulichen Rahmen für die Vitrinen mit den Bildern des jeweils laufenden Films abgeben. Enenso wird der Blumenladen von Siring auf der linken Seite der großen Eingangshalle begrüßt werden, dem rechts gegenüber am breiten Glastüreneingang des Kinos selbst die Garderobe liegt.
Zwei Treppen führen links und rechts der Kasse hinauf in den Theaterraum mit seinen 750 Plätzen. Oben auf der Treppe steht man mitten im Saal. Vor sich die zwölf Reihen Parkettplätze, die sich im sanft gebogenen Kreissegment durch den sehr großen, hohen Raum ziehen, den vorn die ebenso gebogene 4,70x12m große weiße Wand, von gedämpft flutenden Licht umrahmt, abschließt. Gleich neben den Treppen liegen die 3 Logenreihen, dahinter das Hochparkett und die Sperrsitzreihen. Alle Sitze sind Sessel, alle haben Rückenpolster, zum großen Teil auch weiches Sitzpolster. Die Sitze sind so überhöht angeordnet, daß schon hohe Turbane Mode werden müssen, wenn die freie Sicht auf die Leinwand behindert werden soll.
Dies sind nicht die einzigen Überraschungen in dem Lichtspielhaus, dessen leinwand für Cinemascope-Filme eingerichtet ist. Sobald brauchbare Filme dieser die Illusion der Plastik vermittelnden Technik vorhanden sind, wird man sie benutzen. Auch für eine ausgezeichnete Akustik ist gesorgt. Die Seitenwände sind mit Stoff bespannt, der durch einen Zwischenraum von der eigentlichen Wand getrennt ist. So entsteht ein Luftpolster, daß die Akustik verbessert. Auch die Gestaltung der Kasettendecke ist in den Dienst der Akustik gestellt. Ein Lautsprecher neuester Bauart sorgt für die Ausstrahlung des Tons in den Raum im breitesten Winkel."
Eröffnungsfilm an Weihnachten 1953 war "Der Vogelhändler". E5403
Neubau Metropol 1953 (Bildquelle: Stadtarchiv Neustadt) |
altes Metropol (Bildquelle: Stadtarchiv Neustadt) |
altes Metropol (Bildquelle: Stadtarchiv Neustadt)
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Entwurf 1912 - die Ausführung war dann wohl aus Kostengründen etwas schlichter. (Bildquelle: Stadtarchiv Neustadt) |