NORDER LICHTSPIELE |
Norden (Niedersachsen) , Neuer Weg 53
eröffnet: | 1918 |
geschlossen: | 9. September 1963 |
Sitzplätze: | 600 (1939) - 555 (1953) |
Architekt: | |
Betreiber: | Hans Röhr
1918-1925 Kinoname:
Frisia - LS Karl und Ella Zicke 1925-1963 neuer Kinoname: Norder LS |
Die Norder Lichtspiele wurden 1918 als Frisia-Lichtspiele im Saal des damaligen Hotels Frisia am heutigen Neuen Weg 53 von Hans Röhr eröffnet. 1925 kaufte das Ehepaar Karl und Ella Zicke das Kino und benannte es in Norder Lichtspiele um. Im Jahre 1939 ließ die Witwe Zicke den nicht mehr zeitgemäßen Saal abreißen und mit Hilfe der inzwischen verstaatlichten UFA einen Neubau mit 600 Sitzplätzen errichten. Nach einer kurzen Zwangspause nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kann auch dieses Kino wieder mit den Vorführungen beginnen. Ähnlich wie in anderen Städten führte der Brennstoffmangel der Nachkriegszeit zu erheblichen Schwierigkeiten. Johann Haddinga berichtet, dass auch hier die Zuschauer außer Geld für die Eintrittskarte Brennmaterial mitbringen mussten. Damals bespielte dieses Kino auch die Nordseeinsel Baltrum.
In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gingen auch hier die Zuschauerzahlen zurück; am 9. September 1963 fand in den Norder Lichtspielen die letzte Filmvorführung statt. Ella Zicke und ihr Sohn Otto verkauften den Saal an die Doornkaat AG, die diesen als Lagerraum nutze. 1985 kauften die Eigentümer des auf dem vorderen Grundstücksteil befindlichen Hotels und Restaurants Reichshof Franke den ehemaligen Kinosaal und bauten ihn zum Veranstaltungssaal mit Bühne aus. Auch der Kronleuchter, der zuvor im Kino hing, kehrte wieder an seinen alten Platz zurück. Der Saal ist heutzutage äußerlich sowie innerlich als ehemaliges Lichtspieltheater erkennbar.
Quellennachweis:
Die Informationen zu den
Kinos stammen aus meiner Diplomarbeit "Die Kinoentwicklung in der Region
Oldenburg / Ostfriesland zwischen 1945 und 2004". Hier finden Sie auch die
genauen Angaben zu den von mir verwendeten Quellen. (Auf genauere
Fußnoten verzichte ich hier aus organisatorischen &
zeitlichen Gründen.) Als Forschungsgrundlage dienten alte
Filmtheater-Adressbücher und Interviews mit den (ehemaligen)
Betreiberinnen und Betreibern.
An dieser Stelle möchte ich bei Herrn Johann
Haddinga, Heimatforscher
und ehemaliger Chefredakteur des Ostfriesischen
Kurier, für die gute Zusammenarbeit bedanken. Er beschrieb in 4 Ausgaben dieser Zeitung die Entwicklung
der Norder Kinos von 1912 bis 2004. (05.06.2004, 19.06.2004,
26.06.2004 und 03.07.2004)
Vielen Dank an Stephan Bents für die Gestaltung dieser Seite
zurück zur Liste Niedersachsen