METROPOL - THEATER |
Norden (Niedersachsen) , Markt 22
eröffnet: | Oktober 1948 |
geschlossen: | Juni 1970 |
Sitzplätze: | 416 |
Architekt: | |
Betreiber: | Georg Hofmann
1948-1950 Kinoname: Kammer-LS Remmers & Zicke 1950-1970 |
Im Oktober 1948 begann ein weiteres Kapitel Norder Kinogeschichte: Ella Zicke und ihr Sohn Otto (Norder Lichtspiele) bekamen Konkurrenz, als der ehemalige Helgoländer Hotelier Georg Hofmann den Saal des früheren Gasthofes Zur Börse am Markt 22 zu einem Kinosaal mit 416 Plätzen umbaute. Aufgrund von baulichen Mängeln wurden diese Kammer-Lichtspiele bereits nach relativ kurzer Zeit (am 20. Januar 1950) polizeilich geschlossen.
Zickes schufen bereits eine Woche später mit der Filmbühne Schützenhaus im Schützenhaus des Stadtteils Ekel (heißt wirklich so!) einen provisorischen Ersatz. Mit der Wiedereröffnung der ehemaligen Kammer-Lichtspiele stellten sie dienen Spielort wieder ein.
Am 21. Juli 1950 konnte Peter Remmers die umgebauten Kammer-Lichtspiele unter dem Namen Metropol-Theater mit 416 Plätzen und Bühne wiedereröffnen. Die Geschäftsführung übernahm Georg Zicke, ein Bruder von Otto. Ab 1956 wurden hier auch CinemaScope-Filme gezeigt.
Elfriede Remmers und Geschäftsführer Georg Zicke betrieben das Metropol-Theater noch bis 1970 weiter. In den 60er-Jahren wurde die Anzahl der wöchentlichen Vorstellungen wurde von maximal 21 auf bis zu 12 reduziert; die Sitzplatzzahl betrug weiterhin 416 Plätze. Seit Mitte der 60er-Jahre hatten auch hier Erotikfilme Einzug gehalten.
Ende Juni 1970 schloss das Metropol; der letzte hier aufgeführte Film hieß Ohne Gnade, Schätzchen - Der frechste Sex-Schocker des Jahres. Bereits im Februar des selben Jahres übernahm der der Nachbar Anton Götz das Grundstück, um seinen Supermarkt zu erweitern. Im September wurde der Kinosaal abgerissen, das Vorderhaus mit einer Schankwirtschaft blieb noch einige Jahre stehen. Später dehnte Götz seinen Supermarkt auf das gesamte ehemalige Kinogelände aus; den Markt gibt es noch heute in leicht veränderter Form.
Quellennachweis:
Die Informationen zu den Kinos stammen aus meiner Diplomarbeit "Die Kinoentwicklung in der Region Oldenburg / Ostfriesland zwischen 1945 und 2004". Hier finden Sie auch die genauen Angaben zu den von mir verwendeten Quellen. (Auf genauere Fußnoten verzichte ich hier aus organisatorischen & zeitlichen Gründen.) Als Forschungsgrundlage dienten alte Filmtheater-Adressbücher und Interviews mit den (ehemaligen) Betreiberinnen und Betreibern.
An dieser Stelle möchte ich bei Herrn Johann Haddinga, Heimatforscher und ehemaliger Chefredakteur des Ostfriesischen Kurier, für die gute Zusammenarbeit bedanken. Er beschrieb in 4 Ausgaben dieser Zeitung die Entwicklung der Norder Kinos von 1912 bis 2004. (05.06.2004, 19.06.2004, 26.06.2004 und 03.07.2004)
Vielen Dank an Stephan Bents für die Gestaltung dieser Seite
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