1913 kaufte Josef
Wiedemann ein Grundstück in der Humboldtstraße. Der Kostenaufwand für den Neubau
betrug 250.000 Mark. L1319
Seit Ende der 1930 leitete Familie Strobel die Geschicke
des Hauses.Seniorchef Johann begann 1925 sein kinotechnisches Praktikum in
diesem Lichtspieltheater. Nach anderen Stationen erwarb er das "Metropol. Im
Krieg wurde das Kino vollständig zerstört, doch bereits Ende 1945 hatte man das
Gebäude wieder instandgesetzt und der Kinobetrieb konnte weiter gehen.
1955 wurde das Haus innenarchitektonisch neu gestaltet und auf
CinemaScope umgestellt. Die Fassade des Hauses bestach durch ihre
klare Linienführung, unterstützt von effektiver Neonbeleuchtung
und den neuen, ebenfalls neonbeleuchteten Schaukästen. Das Foyer
erhielt neue, moderne Beleuchtungskörper, ebenso der Saal nach eigenen
Entwürfen. Die Decke des Zuschauerraums wurde kassettenartig getäfelt,
die Wände erhielten eine resadagrüne Acella-Bespannung und der
Wandsockel wurde mit abwaschbaren Tapetenmaterial verkleidet. Ein
neuer, purpurroter Plüschvorhang schloss die links und rechts von
Lichtvouten flankierte Bühne mit ihrer über 6 Meter breten
Bildwand, die mit automatischer Schwarzabdeckung versehen war, nach dem
Zuschauerraum hin ab. Hochpolsterstühle mit Schaumgummieinlage
und rotem Acellabezug boten bequeme Sitzmöglichkeit. Der neu
eingezogene Asphalt-Fußboden passte sich mit seiner rotbraunen
Tönung der Farbgestaltung des Zuschauerraums harmonisch an. Zur
Wiedereröffnung lief vor ausverkauftem Haus "Vera Cruz". Im gleichen
Jahr wurde eine CinemaScope-Anlage eingebaut und neue Wandleuchten
installiert. W5537 E5515+48
Mitte der
1960er-Jahre schloss das Traditionskino. Spuren sind heute (2022) nicht mehr zu
sehen. Laut einem Presseartikel war dies 2027 noch anders - oder ich habe bei meiner Nürnberger "Kinotour" nicht aufgepasst...
|