ASTA -
NIELSON - FILMTHEATER |
Offenbach
(Hessen),
Kaiserstr. 12
eröffnet: | 1912 - 18.01.1957 (Wiedereröffnung) |
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geschlossen: | 1967 |
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Sitzplätze: | 480 (1942) - 477 (1957) - 458 (1967) |
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Architekt: | Wilfried Lorenz, Offenbach (Wiederaufbau 1957) | ||||
Betreiber: |
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Aus dem "Velodrom" -
einer großen Holzhalle - wurde 1913 (laut Stadtarchiv Offenbach: 1914) das
"Asta-Nielson-Filmtheater", dem damaligen dänischen Superstar namentlich
gewidmet. 1914 gab es hier schon erste Experimente mit dem Tonfilm. Das System nach Edison setzte sich aber nicht durch. Quelle: Offenbacher Zeitung 8.4.1914 Die "Vereinigten Offenbacher Lichtspiele" wurden zunächst von dem jungen Robert Matter aus Straßburg - in Offenbach als "Lebemann" bekannt - geleitet. 1920 kam es dann zur Übergabe an die Firma Ruttmann & Höhn. Das geschah wohl nicht ganz freiwillig, denn Herr Matter war wegen bedeutender Urkundenfälschung und Unterschlagung angeklagt worden. (Quelle: Offenbacher Nachrichten 4.7.1921) Im März 1944 brannte das Kino aus. Danach wurde es wieder aufgebaut. Am 11 Januar 1957 wurde das Kino - erst 12 Jahre nach Ende des Kriegs! - nach einer Bauzeit von fünf Monaten wiedereröffnet. Hausherr Erich Müller stellte das technisch und ausstattungsmäßig nach den modernsten Gesichtspunkten gestaltete neue Asta-Nielsen-Filmtheater während einer Bild- und Tonprobe vor, an der die Repräsentanten der Verleihgesellschaften und die Vertreter der am Bau beteiligten Firmen sowie Redakteure der Fach- und Tagespresse teilnahmen. Die optisch und akustisch einwandfreie Wirkung der Anlage wurde durch die Vorführung von Normal-, Vista- Vision-, Breitwand- und CinemaScope- Kurzfilmen mit Magnetton demonstriert. Das 477 Sitzplätze umfassende, ranglose und rechteckige Theater erhielt durch den mit bordeauxroten, in Falten gelegten und schwer entflammbaren Samt-Velour, durch die mit Alimil-Holz verkleidete Rück- und Bühnenwand, durch den silbergrauen Vorhang (Ausstattung: Fa. H. Jorek, Frankfurt'M.) und durch die hellblaue Bestuhlung einen modem-gediegenen Charakter, der durch die zur Bühne hin in achtfacher Farbabstufung von Grau in Schwarz übergehende Decke und die raumgestalterisch interessante Anordnung einer kreisrunden indirekten Beleuchtung, die in 10 Kränze unterteilt war (Werkstätten für kunsthandwerkliehe Raumleuchten, Offenbach), unterstützt wurde. Die beiden Ernemann IX-Projektoren,. die Vierkanal-Magnetton-Anlage und zwölf Effekt-Lautsprecher gewährleisten die Vorführung aller Systeme. Die Bildwand "Sonora Extra R"-Perlwand hatte Ausmaße von 12,80 x 5 Meter. Die Be- und Entlüftungsanlage wurde von der heimischen Firma Labbes installiert. Theaterbesitzer Erich Müller, der seine Gäste begrüßte, wollte im neuen "Asta Nielsen" Programme der gehobenen Unterhaltung pflegen und außerdem ständig Matineen mit künstlerisch wertvollen Filmen veranstalten. Zum Abend des Eröffnungstages hatte man sich für das Publikum und die Gäste der Stadtverwaltung und der Verbände etwas besonders Hübsches einfachen lassen. Erich Müller war es gelungen, vom Kopenhagener Filmarchiv den 1912 gedrehten Asta Nielsen-Film „Engelein“ zu beschaffen, der - von dem Pianisten Fritz Kullmann auf einem Klavier des Baujahres 1928 untermalt - gezeigt wurde. Vor dem festlich gestimmten Eröffnungspublikum lief dann der Farbfilm „Geliebt in alle Ewigkeit“. E5708 B5703 N5710 Nach Ende des Kinobetriebs wurde der Saal an einen Discounter vermietet. |
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