CAPITOL |
Oldenburg (Niedersachsen), Heiligengeiststr. 7
eröffnet: | 1910 (Apollo) - 1935 (Capitol) |
geschlossen: | 1969 |
Sitzplätze: | 358 (Apollo 1924) - 820 (1940) |
Architekt: | |
Betreiber: | Wilhelm
Lühr mind.
1913-1918
Kinoname:
Apollo Eduard & Adolf Lühr 1918-1935 Neubau ab 1935 neuer Kinoname: Capitol Heinrich Hanenkamp 1935-mind.1942 Georg Oltmanns & Else Hasenbürger 1945-1949 Georg Würdemann 1949-ca. 1950 Heinrich Hanenkamp ca. 1950-1969 |
1935 wurde das „Capitol“ an der Heiligengeiststraße 7 als Zweckbau errichtet. Es diente als Ersatz für das an gleicher Stelle bereits 1910 in einer ehemaligen Wagen- und Werkstatthalle eingerichtete „Apollo“ (etwa 350 Plätze). Da auch ein Nachbargrundstück mit genutzt werden konnte, war das „Capitol“ mit seinen 820 Sitzplätzen größer als sein Vorgängerkino (welches im Frühsommer 1913 schon einmal vollständig ausgebrannt war- Anm. von allekinos.com, Quelle Lichtbildbühne 21-1913) und auch größer als das „Wall“.
Auf Beschluss der Alliierten musste Georg Würdemann das „Capitol“ im November 1945 an Georg Oltmanns und Else Hassenbürger verkaufen. Bis März 1946 nutzten es ausschließlich die Besatzer, dann auch teilweise die Zivilbevölkerung. 1948 wurde es, ebenfalls wie die „Wall-Lichtspiele“, zur ausschließlichen zivilen Nutzung freigegeben.1949 übernahm Georg Würdemann wieder als Hauptgesellschafter den Betrieb.
Die Capitol GmbH
mit Georg Würdemann als Geschäftsführer betrieb das „Capitol“ bis etwa 1950,
anschließend übernahm Heinrich Hanenkamp aus Jever die GmbH und das
Lichtspielhaus. Ein Blick in die Filmannoncen in der „NordWest-Zeitung“ verrät,
dass hier überwiegend deutsche Filme gezeigt wurden.
1955 wurde das
Kino modernisiert.Eine grüne Damast-Wandbespannung, das
Acella-Hochpolstergestühl und moderne Beleuchtungskörper ("Wekebe") schmückten
den Zuschauerraum. Die technische Einrichtung wurde durch den Einbau einer
Breitwand und Ernemann-Maschinen verbessert. E5508
Heinrich Hanenkamp leitete das „Capitol“ bis zur Schließung weiter. Seit Mitte der 50er-Jahre wurde jedoch die Anzahl der wöchentlichen Vorstellungen von 28 auf 21 reduziert.
Als Innenstadtkino wurde hier ein breites Programm gespielt. Laut Judith Protze verfügte es bis zu seiner Aufgabe am 29.Dezember 1969 noch über verhältnismäßig hohe Besucherzahlen. Die Firma „Hertie“ hatte aber bereits ihr Interesse an dem Gebäude gezeigt und Hanenkamp ein attraktives Geldangebot unterbreitet.
1969 war auch die Ära dieses alteingesessenen Lichtspielhauses zu Ende. Der Saalbau wurde abgerissen, das "Hertie-Gebäude" seither mindestens 2 mal umgestaltet,so dass an dieser Stelle keine Erinnerungen mehr an die Kinogeschichte ersichtlich sind.
Quellennachweis:Die Informationen zu den Oldenburger Kinos stammen aus meiner Diplomarbeit "Die Kinoentwicklung in der Region Oldenburg / Ostfriesland zwischen 1945 und 2004". Hier befinden sich auch die Angaben zu den von mir verwendeten Quellen. Als Grundlage dienten alte Filmtheater-Adressbücher, Zeitungsartikel der "NordWest-Zeitung" sowie "Protze, Judith 2004: "„Oldenburger Lichtspiele – Film- und Kinogeschichte(n) der Stadt Oldenburg“, Oldenburg: BIS-Verlag"
Stephan Bents
Vielen Dank an Stephan Bents für die Gestaltung dieser Seite
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Datum der Erstellung/letztes Update: 17.05.2023- © allekinos.com