ASTORIA

Osnabrück (Niedersachsen), Möserstr. 2-3

eröffnet: 24.10.1953
geschlossen: 26.06.1997
Sitzplätze: 1070 (1953) - 956 (1958) - 950 (1967/1978) - 187/114/81/119/43 (1982/1997)
Architekt: Gerhard Rehder, Düsseldorf - Horst Adamek, Senden (Kinocenter 1982)
Betreiber:
Fritz Rothschild
geschlossen
Kurt Krause, Göttingen, später Flebbe/Krause
Riech/Ufa
1953-1.2.1979
1979-1982
19.3.1982-1997
1997
                            


Fritz Rothschild - mit Kinos in Bielefeld, Detmold und auf den ostfriesischen Inseln - war 1953 bereits eine Größe in der Branche. Groß war dann auch das neue Haus in Osnabrück in amphitheatrischer Form. Wobei sich dieser Eindruck durch die entsprechend angebrachten Lichtvouten mit indirektem Licht noch verstärkte. Das Moltopem-gepolsterte Gestühl fiel von der mit Rüsterholz verkleideten Rückwand über den getrennt liegenden Rang steil abfallend bis zur Bühne mit kaiserblauem Velvetvorhang. Der Sitzreihenabstand betrug 1 m. Die Bildwand war 12 m breit. Die technische Ausstattung bestand aus zwei Ernemann-X-Maschinen mit Magnosol IV-Lampenhaus, verstärkt über 100 Amp. Leistung, Vierkanal-Dominar M-Verstärker, 3 große Lautsprechersätze (Ikophox BD und Ikophox E), Schrieber-Gleichrichter 120 Amp., dazu 8 Lautsprecher im Saal. Eröffnungsfilm war "Ich und meine Frau".  W5346 N5395

1979 wurde das Großkino geschlossen und abgerissen. Es brauchte 3 Jahre, um einen Neubau zu erstellen, der dann auch wieder ein Kino beinhaltete  Im Rahmen eines Geschäftshaus-Neubaus entstanden 5 Spielstätten - für den Göttinger Filmtheaterbesitzer Kurt Krause und seine gleichnamige Filmtheater-GmbH das 21. bis 25. Haus.
Architekt Horst Adamek aus Senden bei Münster teilte den zur Verfügung stehenden Raum im Obergeschoß des mit Bronzeplatten verkleideten Gebäudes, zu dem eine breite Treppe führte, geschickt auf. Der geräumige Vorraum mit Kasse und Verkaufstresen befand sich auf der gleichen Ebene mit den Spielstätten. Vorraum und Theater wurden von Kurt Krause und seiner Mannschaft in Teamarbeit mit der hannoverschen Kinoausstattungs- und Dekorationswerkstatt Alfred Försterling gestaltet. .
Der Grundton in Kino A mit 157 Plätzen war violett, braun waren Teppichboden und Decke. Als Beleuchtungskörper dienten Seitenspots. Hier waren Familienfilme vorgesehen, die bei starkem Andrang mit derselben Kopie gleichzeitig auch in Kino B (114 Plätze) vorgeführt werden können. In diesem Raum herrschte Grün vor, ergänzt durch braunen Teppichboden und Decke. Rot dominiert in Kino C mit 80 Plätzen. Hier war Rauchen und Verzehr möglich. Kino D war als Studio gedacht. Fotomontagen von Stars der Stummfilmzeit und des klassischen Tonfilms lockerten die schwarzgehaltenen Wände auf. Decke und Teppichboden hatten braune Tönung, an den Seiten befanden sich die Spots. Kino E war mit 44 Kunstledersesseln für „harte Kost“ - sprich Pornos - bestimmt. Kupferschwarze Töne kontrastierten mit hellem PVC-Boden und hellbeigefarbenen Seitenspots. Die Gesamttechnikwurde von einem gemeinsamen Vorführraum gesteuert und lief in alle Häusern über Spiegel. Für jedes Theater stand je ein Philips-FP-VI-Projektor mit Philips-Filmteller zur Verfügung. Die Häuser A und B waren für Synchronbetrieb ausgelegt. E8223

Wenige Monate vor der Schließung übernahmen die Riech-Betriebe das Haus, vermutlich um ihre Vormachtstellung in Osnabrück zu untermauern. Als dies geschafft war, schloss man das in die Jahre gekommene Kinocenter.


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Saal 1953 (Bildquelle: Filmwoche 46/1953)

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