CAPITOL |
Plauen (Sachsen), Bahnhofstr. 33
eröffnet: | 1928 |
||||
geschlossen: | in Betrieb |
||||
Sitzplätze: | 1163 (1929) - 1160 (1940) - 266/98/210/145/92/128/128/95 (2014) |
||||
Architekt: | |||||
Betreiber: |
|
Einer der bekanntesten
Fachleute Mitteldeutschlands, Andreas Gelder aus Plauen im Vogtland,
präsentierte dem Publikum im Spätherbst 1928 ein neues, modernes Großtheater mit
1200 Plätzen, das in verkehrsreichster Lage, Bahnhof- und Gottschaldstraße, auf
einem bisher unbebauten Gelände entstand. Mit dem Bau wurde bereits im März des
Jahres begonnen. Herr Gulder betrieb schon zwei weitere Kinos in der Stadt, die
„Alhambra" und den „Wintergarten". Mit der Eröffnung des neuen Hauses wies er in
Plauen 2050 Theatersitzplätze auf. Herr Gulder blickte damals schon auf eine mehr als 20-jährige Tätigkeit im Dienste in der Branche zurück, die ihn durch weite Teile des Auslandes führte. 1904-1907 bereiste er Indien als Zirkusmanager. Im Jahre 1907 begann er seine Kinotätigkeit in Indien mit einem Zeitkino, das etwa 1000 Personen faßte. Von da an unternahm er bis 1911 eine Indien-Tournee, die ihn bis an die natürliche Grenze Chinas, also an die berühmte chinesische Mauer führte. Die Reisen gingen zum Teil durch Eisenbahn, Flussschiff, zumeist aber durch Ochsenkarren unter den beschwerlichsten Umständen vor sich. Herr Gulder gab dabei vor dem König von Siam, dem Sultan von Solo und dem Sultan von Djokja sowie vor dem King of the Shan State Vorstellungen. 1911 eröffnete er in Plauen die "Alhambra” als 11. Kino am Platze mit 173 Plätzen, 1914 erweiterte er das Theater auf 250, 1919 auf 350 Plätze. 1922 eröffnete er mit dem „Wintergarten" sein zweites Plauener Theater. 1920 hatte er in Falkenstein ein weiteres Theater übernommen, zu dem sich später weitere Betriebe in Bad Elster. Gera und Jena gesellten. K281167 Erster gezeigter Film war "Revolutionshochzeit". L28263 1930 übernahm die "Ufa" das Kino und leitete mit "Der weiße Teufel" eine Reihe von Ufa-Tonfilmen in flotter Folge ein. Herr Gulder konzentrierte sich wieder auf seine ursprünglichen Theater "Alhambra" und "Wintergarten". Am 10. April 1945 brannte das Kino aus. Es dauerte bis 1954, ehe der Wiederaufbau abgeschlossen war. 2007 baute die Cinestar-Gruppe das Haus für 8,5 Millionen € aus, um es dann nur 3 Jahre später, am 2. Juni 2019, zu schließen. Das Haus wurde dann von den Betreibern des Hofers "Central" übernommen. Berichte hierüber finden Sie hier und hier. |