ASTRA |
Plön (Schleswig-Holstein), Lange Str. 17
eröffnet: | 10.05.1938 |
geschlossen: | in Betrieb |
Sitzplätze: | 355 (1940) 416 (1958) - 176 (1997) |
Architekt: | Richard Wahls, Kiel (Umbau 1952) - Ulrich Klinkow, Ascheberg (Umbau 1980) |
Betreiber: | Martin, später Clara
Antruleit 1938-1951 Kinoname:
Schauburg Rudolf & Hilma Benthin KG 1952-mind.1983 neuer Kinoname: Astra Rosita Schmidt mind. 1991-2009 Hans-Peter Jansen seit 02.04.2009 |
An der Langen Straße spielt seit Jahren das "Astra-Filmtheater".
Dieses Haus wurde um 1790 erbaut. Währen der Zunftzeit war es die "Gesellenherberge", d.h. hier kehrten die wandernden Gesellen ein, um nach Arbeit zu fragen. Herbergsvater war bis zur Aufhebung der Zünfte 1867 August Maack. In der Volszählungsliste von 1905 wird als Besitzer der Gastwirt Gäthje aufgeführt. Er führte 1908/09 umfangreiche Umbauten durch. Ein Saal, eine Kegelbahn und Ausspannmöglichkeiten machten aus der Gesellenherberge eine zeitgemäße Gastwirtschaft.Das Kino wurde rsprünglich mit Vorhalle zur Straße hin gebaut. Hier befindet sich heute eine Pizzeria. 1952 wurde das Kino nach kurzer Schließung unter dem neuen Namen "Astra" wiedereröffnet. Es wurde eine Zwischendecke gezogen, eine zweite Entlüftungsanlage installiert, der Bühnenrahmen neu gestaltet und die Außenfront mit cremefarbenem Edelputz sowie Neon-Lichtreklame augestattet. E5232 W5231
1979 wurde das Haus
Nr. 16 rechts neben dem Kino abgerissen und so der übermauerte
Durchgang und der heutige Eingang zum Kino geschaffen. Der
aktuelle
Eingang liegt an der Seite des Gebäudes. Schon vor Jahren wurde der
Saal
in der Höhe geteilt, der untere Bereich ist als Praxis
vermietet. An der Rückfront ist die vorgenommene
Gebäudeerhöhung deutlich zu sehen, das Filmtheater besteht
demnach nicht mehr in seinen ursprünglichen Mauern, sondern
wurde vollständig beseitigt und neu auf der Zwischendecke des
Praxisteiles wieder aufgebaut, Steigung des Daches und
Backsteinäußeres wurden beibehalten. Auch gut zu erkennen: es
ist kein Kinozweckbau, sondern die Umgestaltung eines
vorhandenen, ländlichen Speicher oder Wirtschaftsgebäudes.
Bei einem weiteren Umbau 1980 wurde die Platzzahl um rund 100 Platze
auf 202 Sitze reduziert, um mehr Platz für eine Bühne zu haben. Das
Kino wurde zu dieser Zeit nämlich häufig von niederdeutschen
Laientheatern belegt. Im rückwärtigen Teil des Raumes entstand eine
hufeisenförmige Bar mit Drehstühlen. Die Seitengänge neben den
Sesselzeilen warteten mit Garderoben und Kleiderbügeln für alle auf.
Der Stil des alten Hauses wurde aber weitgehend bewahrt. E8032
2009 wurde renoviert, um dann mit aufgefrischtem Kino wieder an den Start zu gehen.
Das ursprüngliche Plöner Kino, die "Kammer -Lichtspiele" befanden sich im Gebäude "Am Markt 6" gegenüber des Kirchspieles, heute residiert dort ein Seifen und Drogeriemarkt. Dort endete das Kinospiel laut Aussagen von Passanten wohl in den 1960er-Jahren.
Quelle u.a: Spurensuche II Die
Lange Straße in Plön", Kreisvolkshochschule Plön e.V., 1992 -
Vielen Dank an Christian Finzel für die Informationen.
Vielen Dank an Stefan Scholz für die Bilder und Informationen |
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Bilder von 2022 Ein Bild vom ursprünglichen Eingang sehen Sie hier. |