Das
im ehemaligen Festsaal des Gasthauses „Zu den Linden“ am Mittwoch, dem
01.03.1950, eröffnete Filmtheater wurde durch den bekannten
Kinoarchitekten Alfred Goetsch gestaltet. Der bisherige Saalbereich
wurde um sieben Meter verlängert und weitere Gebäudeteile umfassend für
den Einlass- und Foyerbereich erweitert. Dabei wurde der Kinoeingang so
projektiert, dass er vis-à-vis einer bestehenden
Straßenbahnendhaltestelle entstand (Mindener Tageblatt, 28.02.1950). Im
Zuschauerraum fanden 300 Personen auf Stahlsitzgestühl der Firma
Drabert Platz. Als Eröffnungsfilm wurde „Der himmlische Walzer“
gegeben, der über eine Woche hinweg im Programm verblieb. Anschließend
fand der Programmwechsel jeweils freitags und dienstags statt. Der
Betreiber hatte vielfältige Erfahrungen im Kinogeschäft. Er war als
Flüchtling nach Barkhausen gekommen und führte zuvor über 20 Jahre
hinweg ein großes Lichtspielhaus in Danzig. In der Lokalpresse finden
sich ab 1962 keine Programmannoncen der „Linden-Lichtspiele“ mehr. Es
ist davon auszugehen, dass es in dieser Zeit zur Einstellung des
Betriebs gekommen ist. N5018
N5737
Text: Ralf Wente
|