Franz, später Walter, danach Anna-Maria Kraus mind.1929-
Von 1911bis 1928 bestand in Reutte ein Kino im Hirschensaal
(Gasthof/Hotel Hirschen). Dieses wird in Presseberichten 1924 nochmals
erwähnt, insbesondere, dass Violin- und Musikbegleitung abgeschafft
wurden. Die Kinolizenz war der Presse zufolge heiß umkämpft. 1926 wurde
von dem Invalidenverband das sogenannte "Invalidenkino" im Gasthof
"Post" eröffnet, das keinen allzu langen Bestand hatte. 1928 wurde
daher das Ansuchen des Hoteliers Franz Kraus (Hotel Hirsch) um
Erteilung einer zweiten Kinolizenz mit Rücksicht auf den wachsenden
Fremdenverkehr und im Hinblick darauf, dass das bestehende
Invalidenkino im Gasthof "Post" drei bis vier Monate überhaupt nicht
spielte, befürwortet. 1929 wurde eine Kinolizenz für Herrn Kraus
nochmals befürwortet, wenn sich dieser zur Hebung des Fremdenverkehrs
verpflichtete, während der Saison zumindest zweimal pro Woche
Vorstellungen zu geben.
1931 berichtet die Zeitung, das schon über ein Jahr kein Kino mehr
bestehe. Am 23.3.1932 folgt ein Bericht, das das Invalidenkino den
Betrieb wieder aufnehmen werde. Laut Zeitungsbericht vom 18.5.1932
nahmen Kraus und die Invalidengruppe das Kino im Hirschensaal gemeinsam
wieder auf. Es gab Vorstellungen am Samstag und Sonntag. Zu Weihnachten
1934 wurde erstmals ein Tonfilm gespielt.
Das Kino im Hirschensaal bestand bis 1984. Seitdem gibt es in Reutte
kein Kino mehr.
Fotos von Ludwig Reiter (Bildrechte: Gemeindearchiv Reutte) Vielen Dank an Dr. Richard Lipp für die Informationen Dank auch an Wolfgang Nutzinger für die Zusendung der Informationen und Bilder