Rinteln (Niedersachsen), Klosterstr. 35
eröffnet: |
01.10.1919 L1923 |
geschlossen: |
1969 |
Sitzplätze: |
250 (1920/1931) - 350 (1932/1939) - 397 (1941) - 421 (1949) - 598 (1951/ |
Architekt: |
Alfred Goetsch, Hannover |
Betreiber: |
Heinrich Schwone Emil, nach dem Krieg Wolfgang Graske |
1919-1929 1930-1969 |
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In der Klosterstraße 35 befand sich einst das zweite
Rintelner Kino, die "Schaumburger Lichtspiele", die 1920 von Heinrich Schwone
mit 250 Plätzen in ein von ihm erworbenen Hotelkomplex gegründet wurden. Er In
einer Meldung der Lichtbildbühne wird der 1. Oktober 1919 als geplantes
Eröffnungstag genannt, lokale Quellen geben 1920 an. Die Kinoadressbüchern
springen in späteren Jahren von 1919 auf 1920. Nichts ist also sicher, ich
vertraue in diesem Fall auf die seriöse "Lichtbild-Bühne"...
In der Mitte des
Gebäudes ging man vom Gehsteig eine breite Treppe über einige Stufen zum
Kino-Eingang hoch. Ab 1930 ging das Kino an Emil Graske über und in späteren
Jahren an dessen Söhne.
Unter der Bauleitung des Architekten Alfred
Goetsch wurden die Schaumburger Lichtspiele 1951 völlig umgebaut und durch eine
Verbreiterung von 7 auf 12 m auf ein Fassungsvermögen von 600
Besuchern erweitert. Ein kleines, freundliches Foyer
enthielt den Garderobenstand und war wie die beige-blau gehaltene Kassenhalle
mit Steinplatten ausgelegt. Der neugestaltete Zuschauerraum wirkte mit den in graue
Plastikfelder mit roter Einfassung aufgeteilten Wänden, den an den
Mando-Akustikpfeilern befindlichen Wandleuchten und der gelbgetönten, mit einem
blassgrauen Spiegel abgesetzten Decke, warm und anheimelnd. Das teilweise
gepolsterte Gestühl wurde im Schachbrettmuster aufgestellt, durch das vorhandene
Gefälle war von überall gute Sicht auf die Leinwand. Der Vorführraum enthielt
neben den beiden Ernemann-Maschinen eine neu erstellte
Telefunken-Verstärkeranlage Cinevox II a. Eine kombinierte
Warmwasser-Luftheizung sorget für eine angemessene Temperatur. Am 24. August
wurde das vergrößerte Kino dem Publikum übergeben. W5140 E5135
1955 wurde das Haus auf
CinemaScope umgestellt. N5594
1969 wurde das Kino
aufgegeben, so das es ab diesem Jahr in Rinteln nur noch das Kino
"Weserlichtspiele" an der Bünte gibt.
Hier noch ein Bericht der
Fachzeitschrift "Der Neue Film" (Ausgabe 63/1958) über Kinobetreiber Emil
Graske: Am 26. Juli wurde einer
der ältesten Filmpioniere Niedersachsens, der Seniorchef der Schaumburger
Lichtspiele in dem Weserstädtchen Rinteln, Emil Graske, 75 Jahre alt. Der „alte
Hase" ist fast 50 Jahre im Filmtheatergewerbe tätig. 1908 gegründeter ein
Wanderlichtspieltheater und konnte schon kurze Zeit später in Hannover-Döhren
das Herold-Theater eröffnen. Es folgten in Hannover: Lessing-Lichtspiele,
Europa-Palast und Turm-Lichtspiele und in Rinteln dann 1930 die Schaumburger
Lichtspiele. Wenn auch heute der Sohn des Jubilars die Leitung in der Hand hat,
ist Emil Graske in bewundernswerter Rüstigkeit immer noch mit
dabei. E5534
Quelle u.a: politikkritik.info

Ansicht 1920er-Jahre (Bildquelle: Postkarte) - Vielen Dank an Jörg Ostheimer für das Foto
Weitere Fotos von1994 hier und hier.
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