FILMPALAST |
Rosenheim (Bayern), Samerstr. 1
eröffnet: | 06.12.1956 |
geschlossen: | Dezember 2000 |
Sitzplätze: | 345/158 (1997) |
Architekt: | |
Betreiber: | Eugen und Elisabeth
Entzmann 1956-nach1967 Iris Kubarth 1980 von Herder FTB GmbH mind.1983-2000 |
Der Filmpalast war neben dem Capitol das 50er-Jahre-Lichtspielhaus Rosenheims mit dem längsten Bestehen. Als es am 6. Dezember 1956 mit dem Farbfilm Der Hauptmann von Köpenick eröffnet wurde, galt es sogar als Bayerns modernstes Kino. Das Filmtheater hob sich vor allem durch seine imposante Gestaltung von den anderen damaligen Rosenheimer Kinos ab und bot 780 Sitzplätze, womit es nur von den Kaiserlichtspielen mit 840 Plätzen knapp überboten wurde. Auch die technische Ausstattung war modern, in dem Kinosaal des Filmpalast erzeugten 16 Lautsprecher einen dreidimensionalen Klang und ein Elektronenverdunkler dämmte das Licht vor der Filmvorstellung. Das Filmtheater stand unter der Leitung von Eugen und Elisabeth Entzmann, die bis 1957 noch parallel die Prinzregenten Lichtspiele betreuten. Diese waren bemüht ihren Filmpalast regelmäßig mit Neuerungen zu modernisieren und so wurde ab 1966 der Filmablauf automatisch geregelt, eine Raucherloge wurde 1972 eingebaut und ein zweiter Kinosaal, das Kino B, kam hinzu. Doch im Jahr 2000 wurde das Mulitplexkino Citydome in Rosenheim eröffnet und der Filmpalast konnte sich im Konkurrenzkampf gegen das Mega-Kino nicht durchsetzen. Dieses war dem Filmpalast in Vielem überlegen, z.B. bot es eine breitere Filmauswahl und häufigere Filmvorstellungen. Im Filmpalast blieben die Besucher aus und das Lichtspielhaus wurde ab Dezember 2000 nicht mehr bespielt. Das Kino öffnete seine Pforten nochmals einmalig am 31. März 2001 im Rahmen einer großen Abschiedsfeier, bei der über 700 Rosenheimer die Säle des Kinos zum letzten Mal füllten.
Quelle: Alina Paulig, Seminararbeit Film ab fürs Kinosterben? Eine Geschichte des Kinobetriebs in Rosenheim von 1945 bis zur Gegenwart
Zum Start von Pocahontas 1995 erfolgten auch im Filmpalast starke Modernisierungen; in Kino A wurden neue Lautsprecheranlagen sowie eine neue Leinwand eingezogen, eine Dolby Digitaltonanlage wurde ebenfalls installiert und Kino B bekam eine Vorführautomatik sowie die modernisierte Tonanlage aus Kino A, damit waren beide Kinos technisch auf damals neustem Stand. Diese Umbauaktionen kosteten im Übrigen die Betreiberfamilie Herder 130.000 DM.
Vielen Dank an Christian Anner für die Informationen.
Vielen Dank an Susanne Bauda für die Bilder