DELI |
Roßwein (Sachsen), Bahnhofstr. 32
eröffnet: | 1913 L1310 |
||||
geschlossen: | 1967 |
||||
Sitzplätze: | 236 (1920) - 225 (1930) - 330 (1950) |
||||
Architekt: | |||||
Betreiber: |
|
In der Bahnhofstraße 32 öffnete 1914 H. W.
Berthold ein Lichtspieltheater, welches 1919 von den Gebrüder Tendis
übernommen wurde. Es nannte sich "Kasino-Lichtspiele". Das Kino hatte später den Namen "Deli" (Kurzform für "Deutsche Lichtspiele"). Es war in einer Häuserzeile eingebettet. Lediglich Schaukästen und Leuchtreklame wiesen auf das Filmtheater hin. Spätere Besitzer waren die Gebrüder Tendis, die das Kino 1928 wohl umbaute. Die Fachzeitschrigft "Der Kinematograph" weist im Oktober des Jahres jegdenfalls auf eine "Neueröffnung" hin, obwohl das Kino zu diesem Zeitpunkt schon 10 Jahre von den Brüdern geführt wurde. . Kurt Stolze pachtete das Kino Mitte der 30er-Jahre von den Besitzern. Nach dem Krieg war er nach wie vor "Theaterbeauftragter". 1957 kostete beispielsweise eine Kinokarte von 0,60 bis 1,00 Mark. Das Kino hatte 220 Plätze und wurde vorwiegend von der älteren Bevölkerung besucht, da oft alte "Ufa"-Filme gezeigt wurden. Manfred Brade beschrieb das Kino in einem Leserbrief an das "Roßweiner Infoblatt" folgenderweise: "Von der Bahnhofstraße aus betrat man durch ei Tor einen dunklen Gang. Nachdem man eine Windfangtür passiert hatte, befand sich rechts das Kassenfenster. Ging man geradeaus, kam man in den Zuschauerraum. Die Leinwand war auf der Seite des Eingangs angebracht. Der ausgetretene Fußboden der Gänge links und rechts der Sitzreihen knarrte laut, wenn man Anfang der 50er-Jahre das alte Kino betrat. Die alte und einfache Einrichtung und Bestuhlung führten 1967 zur Schließung des Theaters. Quelle. Stadtarchiv Roßwein / ...und nächstes Jahr - wie jedes Jahr (Jens Michalski) J. Michalski 2003 Vielen Dank an das Stadtarchiv Roßwein und Wolfgang Nutzinger für die Informationen. |