CORSO

Schwelm (Nordrhein-Westfalen), Bahnhofstr. 8

eröffnet: 1955
geschlossen: zwischen 1971 und 1977
Sitzplätze: 312 (1971)
Architekt: Werner Knauth, Gevelsberg
Betreiber:
Hans Löffler
Emil Reifenberger
Hans und Marg, Fielicke
1955-1966
17.8.1966-
1971

E6613



In Schwelm i. W. öffnete das von dem Gevelsberger Architekten Werner Knauth in sechsmonatiger Bauzeit errichtete Corso-Theater Anfang 1955 seine Tore. Inhaber des 716 Besucher fassenden Parkett-Theaters war Hans Löffler, der auch die "Skala" betrieb. Durch weltausladende Türen betrat man einen großen Kassenvorraum. Zwei breite Glastüren ließen die Besucher in einen geräumigen Umgang eintreten, der einen mit verschwenderischer Blumenpracht und einem in vier Farbtönen wechselnden Springbrunnen ausgestatteten Wintergarten enthielt. Diesen trennte eine mit rankenden Blumen und Schlingpflanzen verzierte Wand aus Bambusstäben von der Kleiderablage ab. Während man von dort durch Je zwei Türen zu den mit rotem Hochpolster bezogenen 86 Logenplätzen gelangte, die durch eine 90 cm hohe Brüstung von denen ebenfalls mit Hochpolster ausgestatteten rund 630 Parkettsitzen mit meergrünem Bezug abgetrennt waren, schlossen je zwei weitere Türen den äußeren Umgang des in Form eines Hufeisens gestalteten Theatersaales ab. Von diesen Umgängen führten auf beiden Selten je vier in Edelholz gefasste Zugänge ohne Türen unmittelbar zu den Parkettsitzen. Während der Vorstellung waren diese „Öffnungen“ zum Parkett vom Umgang durch schwere Molton-Vorhänge geschlossen. Schräggestellte Heraklitplatten in beige, Acella-Wandbespannungen und eine leicht getönte, schallschluckende Rigips-Decke waren angebracht. Die Theatereinrichtung erfolgte durch Bühnenbau Schnakenberg, Wuppertal. Die Kinotechnik bestand aus 2 Ernemann IV (Zeiss Ikon) Maschinen mit Ikosol II 60 Ampere, Klangfilmanlage mit 3 Lautsprechern, Verstärkung und Zeiss-Lautsprechern, eine Kombination mit Hoch- und Tiefton für normal 6 m, Breitbild 8 m und Cinemascope 10 m, 2 Selen Gleichrichter SAP 80 Ampere. Die Bildwandhöhe betrug 4,50 m - Entfernung vom Vorführraum zur Bildwand 20 m. Dazu ölgeheizte Klimaanlage (Brocke & Co., Schwelm und Wuppertal). Der kupferrote Bühnenvorhang wie auch die Abschlussvorhänge des Umgangs wurden vom Vorführraum getrennt vollautomatisch gesteuert. Bühnenrahmen 14 x 5,50 m. Bildwand: Schumann-Wand, nahtlos geschweißt, unmetallisiert. Je 3 stufenförmig ab- und aufflammende Wandleuchter. An der künstlerischen Ausgestaltung des Theaters waren außer den Architekten die Alleininhaber Hans und Johanna Löffler beteiligt. Herr Löffler leitete seit 1948 in Schwelm in einem Paditsaal sein "Scala-Theater" mit 650 Sitzplätzen, das er auch weiterhin beibehielt. Die Eröffnung erfolgte mit dem im Film von den Wiener Philharmonikern unter Karl. Böhm gespielten 1. Satz von Beethovens V. Symphonie und den "G´schichten aus dem Wienerwald", danach  folgte der Film "Mädchenjahre einer Kaiserin".   W5508  N5515 E5507

   Foyer 1955 (Bildquelle: Filmwoche 8/1955)

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