Schon früh hielt in
diesem Gebäude die 7. Kunst Einzug. Gründer Hans Vogel hatte Amerika bereist und
dieses erste Kino in Selb gegründet. Direkt daneben lag die Nahrmühle, deren
Wasserrechte er kaufen konnte. Ab 1922 erzeugte er so seinen eigenen Strom. Am
17. 05 1927 brannte das Kino nieder. Der langjährige Betreiber Hans Vogel baute
das Kino 1927/1928 zu einem wahrhaft großstädtisch dimensionierten Palast mit
annähernd 1000 Sitzen aus. Am 2. Juni 1928 wurde es feierlich eröffnet. Es war
nun nicht nur ein Kino, sondern besaß einen Theatersaal mit Bühne, Konzertorgel
(ab 1929), Orchestergraben und einem Restaurant. L28149 K281120
Das Kino spielte auch nach
dem 2. Weltkrieg für lange Zeit weiter. Zwischenzeitlich verpachtet, tritt Mitte
der 1960er Jahre wieder Hans Vogel als Betreiber auf. Hier dürfte es sich aber
um seinen Sohn handeln - oder die zu dieser Zeit nicht sehr genauen
Kinoadressbücher gaben versehentlich den früheren Inhaber an. 1966 kaufte die
Stadt Selb das Lichtspielhaus. Es wurde nun in "Grenzlandtheater" umbenannt.
"Normale" Kinovorstellungen gab es seither weniger. 1977 wurde das Haus zum
heutigen "Rosenthal-Theater" umgebaut (700 Sitzplätze). Tausende Künstler haben
seither hier gastiert (darunter Louis Armstrong, Jose Carrereas, Count Basie,
Jesus Christ Superstar...). Vielen Dank an Dieter Arzberger (Stadtheimatpfleger
Selb)
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