CENTRAL

Singen (Baden-Württemberg), August-Ruf-Str. 53

eröffnet: 1953
geschlossen: ca.1999
Sitzplätze: 687 (1953/1957) - 713 (1957/1961) - 683 (1962) - 499 (1971) - 398 (1978) - 280/107 (1998)
Architekt: Hans Rach, München
Betreiber:
Hellmuth Stange
Fritz Wilhelm KG, Tuttlingen
1953-1968
5.11.1968-ca.1999
   


Schon vor dem Kriege planten Hellmuth Stanges Theaterbetriebe den Bau eines weiteren Filmtheaters in Singen. Der Krieg hatte aber alle Pläne zunichte gemacht.So konnte erst im April 1953 mit dem Bau des "Central-Theaters" begonnen werden, mit dem gleichzeitig ein fünfstöckiges repräsentatives Geschäftshaus entstand. Nach siebenmonatiger Bauzeit wurde das 687-Platz-Parketttheater  mit dem Farbfilm „Der Vogelhändler" eröffnet. Architektonisch und technisch entsprach das neue Theater, das - wie schon der Name sagt - zentral gelegen war, höchsten Anforderungen.
Das geräumige Foyer hatte Beleuchtungsanlagen nach Entwürfen von Hubert Seyfried. Hier hing auch ein Wunschbriefkasten für Anregungen der Besucher. Die Rückseite des Saals war als Logenfront ausgebildet. Die Saaldecke war freitragend mit runden, metallverzierten Durchbrüchen für den Klimastrom und kubischer Bemalung.Die linksseitig exzentrische Bühne war rechts durch einen Halbturm begrenzt. Die Vorführmaschinen stammten von der Askania Berlin (Typ AP XII). Die Stange-Theaterbetriebe hatten sechs Maschinen des gleichen Typs in ihren Theatern laufen. Die Saalbeleuchtung erfolgte durch Flutlicht, rechts von oben, links von unten strahlend.
Das Lautsprechersystem sowie Verstärker bzw. Tonanlage stammen von der jungen Firma INFERA, Stuttgart, die für das Theater erstmalig einen Zweikanalverstärker entwickelt hatte. Monsun lieferte eine Ölheizung, mit der eine Klimaanlage verbunden ist. Zusätzlich konnte noch eine zweite Entlüftungsanlage eingeschaltet werden. Im Zuschauerraum waren neuartige- Leuchtstoffröhren, die vollautomatisch verdunkelt werden konnten, verwandt worden. Der Vorhangzug war so dimensioniert, das er sowohl die normale Leinwand als auch eine Panorama-Leinwand abdecken konnte. Auch die Möglichkeit zur Vorführung des plastischen Films war vorgesehen. Der Bildwerferraum war so eingerichtet, das an Stelle von zwei Vorführmaschinen sechs Maschinen aufgestellt werden konnten.
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Zum Zeitpunkt der Eröffnung betrieb die Firma Stnange schon folgende Kinos: "Kammerlichtspiele" und "Tivoli" in Überlingen, das "Schloßtheater" in Meersburg, das "Universum" in Radolfzell, das "Roxy" in Konstanzdie "Post-Lichtspiele" in Stockach, die "Stadthalle" in Markdorf sowie die "Schloß-Lichtspiele" in Heiligenberg.
Anfang der 1980er-Jahre wurde der Saal geteilt. Der neu entstandene Raum nannte sich "Royal".


Ein historisches Bild finden Sie hier. Darauf ist auch eine Schautafel des auf Sexfilme spezialisierten "Bambi" zu sehen. Dieses Kino lag direkt um die Ecke und wurde vom Filmvorführer des "Centrals" mit bedient.

Einen Bericht über den jetzigen Zustand des Gebäudes lesen Sie hier.

Vielen Dank an Günther Volkmann für die Informationen.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 26.05.2021