ODEON |
Solingen -
Merscheid (Nordrhein-Westfalen), Merscheider Str. 77/79
eröffnet: | 1928 |
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geschlossen: | 1963 |
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Sitzplätze: | 252 (1930/1935) - 600 (1938/1963) |
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Architekt: | |
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Betreiber: |
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Das
„Odeon" begann den Spielbetrieb zunächst in der Merscheider Straße 100
und zog dann im Sommer 1938 in den Neubau auf der anderen Straßenseite.
Es gehörte zu den ersten vier Kinos, deren Wiedereröffnung im Herbst
1945 von der Militärregierung genehmigt wurde, und war bis 1950 gut
besucht und ausgelastet. In den 1950er Jahren sanken die Besucherzahlen
kontinuierlich. Das „Odeon" wurde zum „Stadtteilkino", wo die
Publikumserfolge der verschiedensten Filmgenres der letzten Wochen und
Monate noch ein weiteres Mal den Bewohnern des Stadtteils angeboten
wurden. Das wirtschaftliche Ende des mit fast 600 Plätzen großen
„Odeon" kam, als bei allgemein sinkendem Kinointeresse die Zuschauer
immer weniger bereit waren, auf die „neuesten" Filme so lange zu
warten, bis sie endlich in ihrem Stadtteil gezeigt wurden, sondern die
Neuerscheinungen sofort sehen wollten. Nach der Kinoschließung 1963
diente das Gebäude mehr als zwei Jahrzehnte der Cobrafilm Conrad KG.
Seit 1989 fungiert es als Kommunikationszentrum unter dem Namen
„Cobra". Für eine kleine Zuschauerzahl (64 Plätze) werden hier auch
heute noch Filme gezeigt. Quelle: Jörg Becker, Georg Mergard, Ralf Rogge (Hrsg.) - Kino Heimat Solingen - Über die Glanzzeit des Kinos - ISBN 3-928956-18-3 Selbstverlag Stadtarchiv Solingen In Solingen-Merscheid schließlich gab es seit den 20er Jahren das ODEON, ein recht kleines Kino mit nur einem Projektor in dem sehr kleinen Vorführraum. Um trotzdem ohne ständige Unterbrechungen vorführen zu können, verwendete der Betreiber, Herr Aengeveldt, eine spezielle Einrichtung, die sich AKNAP nannte (diese war übrigens damals verboten, da bei dem seinerzeit üblichen Nitrofilm dabei erhöhte Brandgefahr bestand). In den 30er Jahren bauten dann die Aengeveldts das neue ODEON auf der Ecke Merscheider-/Robert-Klaas-Straße. Schon beim Bau für seine Lage etwas überdimensioniert, schloß dieses etwa Ende der 50er Jahre. Wenige Jahre später übernahm die COBRAFILM das Gebäude, baute einige kleinere Gebäudeteile an (auch ein Synchron- und 35-mm-Vorführstudio mit einem phantastisch großen klassischen Normalbild!) und nutzte nach Einebnung des Bodens den ehemaligen Kinosaal als Filmstudio hauptsächlich zur Produktion von Werbespots/ Werbefilmen. Nach dem Konkurs der COBRAFILM in den 80er Jahren stand das Gebäude einige Zeit leer und wurde von der Stadt Solingen zwecks Einrichtung eines soziokulturellen Zentrums erworben. Nach dem Umbau des Gebäudes wurde dieses am 7.10.94 eröffnet Der Kinobetrieb wurde einen Monat später begonnen, denn in einem Anbau war auch ein hervorragend ausgestattetes Kino eingerichtet worden, das KINO IM COBRA. Die Ausstattung, finanziert durch einen großzügigen Landeszuschuss, orientierte sich am Frankfurter Kommunalen Kino und der Düsseldorfer Black Box. Betrieben von dem Verein "Die Provinz lebt", ursprünglich faktisch als Kommunales Kino, wurde dieses jedoch Ende 1997 wieder geschlossen. Erst ab Ende 1998 waren dort wieder an einzelnen Tagen Filme eines kommerziell orientierten Programms zu sehen. Abgesehen von diesem 65-Plätze-Kino wurde beim Umbau auch die angrenzende Halle, der ehemalige ODEON-Kinosaal, wieder mit einer Rollleinwand von 10 m Breite und einer entsprechenden 35-mm-Projektionseinrichtung versehen. Leider wurde die Möglichkeit, dort Filme zu zeigen, nur selten (bei besonderen Events, Sondervorstellungen für Schulen) genutzt, dann aber jeweils mit großem Erfolg. Schon seit Mitte 1997 liegt diese kostspielige Einrichtung brach. Quelle: Martin Stöcker |
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Nordrhein-Westfalen zurück zur Startseite Datum der Erstellung/letztes Update: 03.12.2024 - © allekinos.com |