PALAST - THEATER |
Speyer (Rheinland-Pfalz), Karmeliterstr. 1
eröffnet: | 22.12.1910 |
geschlossen: | 28.02.1972 |
Sitzplätze: | 221 (1918) - 320 (1930) - 300 (1940) -
380 (1950) - 400 (1955) |
Architekt: | |
Betreiber: | Karl
Müller mind.1916-mind.1949 Familie Blumenfeld 1950-Mitte 50er Otto Ackermann Mitte 50er-1972 |
Als drittes Speyrer Kino (nach dem Tonbild-Theater und dem zu diesem Zeitpunkt schon wieder verschwundenen "Erstem Rheinischem Kino-Theater") eröffnete vor Weihnachten 1910 das "Palast-Theater" im Bühnenanbau des Cafe Waibels und mit Eingang in der Karmeliterstraße.
Im Eröffnungsbericht der "Speyrer Zeitung" wurde das neue Filmtheater überschwenglisch gelobt: "...ein Kunstinstitut, daß seine volle Berechtigung besitzt. Die vornehmsten Darbietungen der kinematographischen Kunst werden zur Darbietung kommen... ein richtiges Großstadtprogramm, daß auch den zu befriedigen vermag, der schon weit herumgekommen ist und schon viel gesehen hat; der mehr will, als sich lediglich die Zeit zu vertreiben. Das Theater zeigt in jeder Beziehung moderne Eleganz und besitzt feenhafte Beleuchtung und eine sehr bequeme Bestuhlung." Der Hauptfilm des Eröffnungsprogramms wurde denn auch als "Kunstfilm" angepriesen: "Der Handschuh" nach Friedrich Schiller.
Am 27.07.1930 wurde erstmals ein Tonfilm - die Operette "Liebeswalzer", eine Erich-Pommer-Produktion der Ufa - präsentiert. Dies war genau 4 Wochen nach der ersten Ton-Vorführung im Alhambra - die Konkurrenz war also auch damals schon hart...
1950 übernahmen die Landauer Kinobetreiber
Blumenfeld/Ackermann das Kino und führten es bis zur Schließung
1972. 1955 wurde das Haus renoviert und eine CinemaScope-Anlage
eingebaut. Das Fassungsvermögen konnte auf 400 Zuschauer gesteigert
werden. Der Theaterraum erhielt eine Innenasstattung in gelben
und blauen Acella sowie eine aparte Beleuchtung. E5573 W5602 E5605
1965 wurde es nochmals renoviert und erhielt ein helles Foyer. Das bisher als lästig empfundene Warten auf der Straße fiel hiermit weg.(1.) Auch 1963 wurde vor allem die Leder- und Stoffbespannung in Inneren erneuert.
Das Ende für das trditionsreiche Kino kam nach einem Brand im Gebäude recht kurzfristig zustande.
Heute befindet sich hier der überdachte Parkplatz einer Bank.
Quellen u.a: (1.) Speyrer Tagespost 18.11.1955
Foyer nach der Renovierung Ende 1955 (Bildquelle: Filmecho 5/1956)