Schon ab 1912 wurde an
der Dülkener Straße in dem für damalige Verhältnisse recht großen Saal Kino
gemacht. Nach den Zerstörungen im Krieg dauerte es bis 1953, ehe Gottlieb
Kicherer zusammen mit seinem schon vor dem Krieg als Geschäftsführer tätigen
Mitgesellschafter Josef Berger das innerhalb von sechs Monaten wieder neu
aufgebaute Kino erneut eröffnen konnte. Die "Große Schauburg" war das vierte und
größte Nachkriegskino Viersens. Die Kassenhalle hatte eine großzügige
Schaufensteranlage und Ausstellungsvitrinen in Eichenholz. Der Fußbodenbelag war
aus Solnhofner Material. Vom Foyer erreichte man das Parkett und den Rang des
Zuschauerraums, der eine zartgrüne Velvetbespannung der Wände, nußbaumpolierte
Lambries und dezente Beleuchtungskörper der Firma "Wehube" in Essen aufwies. Die
Bühne hatte einen indirekt beleuchteten Rahmen. Die imposante Stuckdecke wurde
durch die Kunstwerkstätten von Professor Lauermann in Detmold geschaffen und durch einen Deckenspiegel indirekt erhellt. Die
Klimaanlage ermöglichte einen 5-7-fachen Luftwechsel in einer
Stunde.
Im Vorführraum standen Ernemann IX-Projektoren. W5207 E5208
Nach dem Übergang auf Herrn Kleine-Brockhoff spielte das Kino
nur noch circa 2 Jahre weiter. Schade um den schönen Saal...
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