Walter Fechner, Heinrich Glücklich & Hermann Kresser Louis Fischer Georg Cammerer Eberhard Wegmann Samuel Spinat Heinrich Wald Theodor Dondajewski Heinz Blum Imeg (=Immobilien-Erwerbs GmbH) Ewert FTB
H. Schiffmann & W. Naumann Theile FTB
Das "Capitol am
Kureck" war ehemals ein kleines edles Varieté-Theater für Kurgäste (andere
sprechen von einer Gemäldegalerie) und wurde erst später zum Kino umgebaut.
Das Gebäude wurde als "Kinephon-Theater" mit 220 Plätzen gebaut und ab
1920 von Georg Cammerer betrieben. Eine andere Quelle spricht ab 1937 vom
"Capitol am Kochbrunnen", Taunusstraße 1 mit 288 Plätzen. (Der Kochbrunnen ist
heute noch schräg gegenüber.)
Laut der Firmengeschichte der Ewerts
gehörte das "Capitol am Kureck" von 1938-1953 zu den Filmbetrieben Erich Ewert.
Dann wurde es bis zur Schließung Ende 1965 von Rolf Theile betrieben.
Ein
Chronist schreibt: Wiesbaden nahm am 3. Oktober 1965 von seinem ältesten
existenten Filmtheater Abschied, dem Capitol. Das am Kureck (Taunusstrasse Ecke
Sonnenberger Straße) gelegene Haus weicht einem Büroneubau. Ein Festival mit 21
von Filmkritikern ausgesuchten Titeln bildete den Abschluss der 63 Jahre, in
denen die ehemalige Gemäldegalerie als Lichtspielhaus diente. Die
erfolgreichsten Filme des Festivals: »Ninotschka«, »Faust«, »Kinder des Olymp«
und »Tatis Schützenfest«. Das im Besitz von Hans Schiffmann befindliche Theater
war stets verpachtet. Anmerkung: Dort wurde 1966 das sogenannte
"Raiffeisen-Hochhaus" der Wiesbadener R&V Versicherung gebaut, die aber in
jetzt 2010 dort ausgezogen sind.
Besonders markant (für uns Techniker)
war der wie ein Schwalbennest hinten ganz ganz oben angeklebte Projektionsraum
(bei uns Vorführraum genannt) mit zwei uralten Ernemann IV Vorkriegs-Projektoren
samt Klangfilm-Europa-Junior Tonanlage. Der Vorführraum klebte an der, der
Wilhelmstraße abgewandten Seite zum Hang zu und hatte eine endlos lange dünne
und sehr sehr steile Eisentreppe ohne Überdachung. Jede Berufsgenossenschaft
hätte sich heute alleine über den Genehmigungsantrag tot gelacht.
Eingang
und Foyer fielen dem Krieg zum Opfer, aber hinter der provisorischen Fassade
befand sich glücklicherweise immer noch der intakte Zuschauerraum mit ca. 300
Plätzen. Noch Ende der Dreißiger Jahre gab es im Capitol die Stehplätze für 50
Pfennig. Begehrt waren nach dem Krieg vor allem die (warmen Steh-) Plätze an den
beiden Heizungen.
Bis 1958 gehörte auch das "Capitol" am Kureck zu den
Ewert-Filmbetrieben. Heute steht dies weithin sichtbare Raiffeisen-Hochhaus auf
dem Grund und Boden. Wie damals bei dem Hertie Neubau in der Luisenstraße
mussten diese Kinos den Neubauten weichen.
Quelle: Fernsehmuseum wiesbaden