SILVA - THEATER

Wiesbaden (Hessen), Schiersteiner Str. 68 

eröffnet: 1950 - 1953 (SilvaII) - 320/200 (1958)
geschlossen: ca. 1960
Sitzplätze: 300 (1950) - 320/200 (1955)
Architekt: TheoRösch/Heinz Kandeler (SilvaII)
Betreiber: Heinz Kandeler            1950-30.10.1954
Erich Ewert                  2.11.1954-1955
Gerhard Standfest        1956-

Durch den Umbau einer Werkhalle, die zwischenzeitlich auch als Tanzsaal benutzt wurde, bekam der damals 12000 Einwohner zählende Wiesbadener Stadtteil Waldstraße ein eigenes Kino. Betreiber Heinz Kandeler entstammte einer Kinomacherfamilie. Vater Adolf war bereits Mitbegründer des "Neuen Deutschen Lichtspielsyndikats" und besaß Theater in Frankfurt an der Oder, Königsberg, Cuxhaven und Brandenburg.
Der Saal hatte Holzpanelverkleidung, darüber lindgrüner Stoffbezug, die Decke in hellen Farben abgesetzt und einen großen roten Vorhang, der die ganze Stirnseite des Saales in Anspruch nahm. Auf dem ansteigenden Fußboden befanden sich auf Luke gesetzte Stühle. Technisch war das Theater mit Philipps FP-3, als stationäre Anlage auf Theatersäulen, mit 1000 Watt-Spezialglühbirnen und einer 20 Watt-Philipps-Verstärkeranlage mit zwei Permanent-Lautsprechern ausgestattet. Das Bild wurde bei 22m Projektionsentfernung  in der Größe 3,20x4,20 auf die Wand geworfen. Zur Eröffnung lief der Film "Wenn eine Frau liebt..." N5044

1952 wurde dann das "Silva-Freilichtheater" eröffnet. Da es auf dem Gelände hinter dem Projektionsraum lag, konnte man die Maschinen des Stammhauses durch Umschwenken benutzen.  N5241

Die starke Bevölkerungszunahme im Waldstraßenbezirk ermutigte Heinz Kandeler, 1953 seinem Silva-Theater (300 Plätze) ein „Kleines Haus" anzugliedern:  22 Stufen unter dem Silva I entstand ein Kino-Double, das Silva II. Eine baulich und technisch interessante Lösung. Mit seinem Freilichtkino (400 Plätze), das seit 1952 spielte, betrieb Kandeler (im Sommer) drei Theater auf einem Grundstück. Das neue Theaterentstand  aus einem ehemaligen Luftschutzkeller und fasste 200 Besucher. Gedeckte, angenehme Farben und eine ungewöhnliche Bodensteigung waren seine Merkmale. Geschmackvolle Wandbeleuchtung und schrittdämpfende Läufer schafften Behaglichkeit. Schallschluckende Platten verhinderten jede störende Einwirkung des über den Köpfen der Besucher liegenden Silva I. In der Vorführkabine stehen Ernemann 7-B-Projektoren. N5409

Doch schon ein Jahr später übernahmen die alteingesessenen Ewert-Betriebe den Kinostandort, um ihn weitere zwei Jahre später wieder fallen zu lassen. Zuvor wurde 1955 noch eine CinemaScope-Anlage eingebaut. Der letzte Betreiber Gerhard Standfest taufte das Kellerkino "Lili". N5519

Die Existenz des Kinos lässt sich bis 1960 nachverfolgen.


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