Wiesbaden
(Hessen), Kirchgasse 72
eröffnet: |
Ende Januar 1914 L1332 |
geschlossen: |
in Betrieb |
Sitzplätze: |
430 (1918) - 800 (1927) - 794 (1940) - 840 (1958) - 496 (1983) - 413/373 (2013) |
Architekt: |
R. Hildner (1914) - Paul Bode, Kassel & Dr. Hildner aus
Wiesbaden (Umbau 1953) |
Betreiber: |
Engelbert Strohe
1914 Emil Bommert
mind.1917-1926 Carl Bommert und Henriette Göhringer 1927-1930 Hans
Heyn, Bad Kreuznach
1.1.1931-1932 L3105 Palast-Lichtspiele AG, Stuttgart
23.3.1932-1942 K3261 E5212 Rolf Theile
1943-1946
Rolf Theile & Siegfried
Lubliner
1947-1952
Rolf
Theile
1953-mind.1967 Familie
Ewert
seit mind.1978
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Der Erbauer des Hauses, Architekt R. Hildner, hat es in
künstlerischer Weise verstanden, auf dem an und für sich schwierigen Gelände in
der Kirchgasse unter Heranziehung von Grundstücksgelände an der
Hochstättenstraße ein prächtiges Theater entstehen zu lassen, das in Parkett,
Rang und Logen für 500 Personen bequem Platz bietet. Großartig gelöst ist die
Verwendung des unansehnlichen Geländes zwischen dem Stritterschen und
Gerhardschen Grundstück, das in der verkehrsreichen Kirchgasse bei den
Passanten, insbesondere beim Fremdenpublikum, früher berechtigtes Missfallen
erregte.
Das Theater selbst macht einen pompösen Eindruck und
wird den Besucher überraschen. Die Gesamtwirkung des Raumes ist Innenkunst in
höchster Vollendung. Eröffnungsfilm wird der Film "Atlantis" nach Gerhard
Hauptmann sein. Die musikalische Begleitung wird von einem eigenen großen
Künstlerorchester ausgeführt.
Quelle: Lichtbild-Bühne
5/1914
1926
wurde das Kino durch einen Anbau zur Hochstättenstraße hin bedeutend
vergrößert und im Inneren vollständig neu gestaltet. Der umfangreiche
Rohbau wurde in der kurzen Frist von 4 Wochen fertiggestellt. Der
Theatersaal hatte jetzt mit Parkett, Rang und Logen 850 Sitzplätze und
das Orchester konnte 20 Musiker fassen. Die Malerei wird in
stimmungsvollen Farben gehalten und durch eine technisch moderne
Lichtanlage eine mehrfarbige Beleuchtung des Theatersaals erzielt. Das
Innere war im pompejanischen Stil gehalten , die Wände in sttem Rot und
die Decke mit zartblauer Tönung. Besonderen Wert wurde auf eine
gute Lüftungsanlage gelegt, indem zwei große Saugventilatoren eingebaut
wurden, welche durch elektrischen Antrieb ständig frische Luft
zuführten. Die Wiedereröffnung fand Ende Oktober des Jahres statt. K261020+25
1932
wurde es von der Theaterfamilie Daub in Pacht übernommen und
vergrößert. Sowohl der Theatersaal als auch die Front und der
Haupteingang wurden vollständig renoviert. Das Theater bekam eine
Polsterbestuhlung. Erster Film nach dem Umbau war "Das blaue Licht" -
eine Berglegende aus den Dolomiten - als Welt-Uraufführung. L32070 K3261
Seit 1943 führt der aus ihr
hervorgegangene Herr Rolf Theile das Theater selbständig, in den letzten fünf
Jahren gemeinsam mit Herrn Siegfried Lubliner. Als besonders erfreulich darf die
Tatsache festgehalten werden, das zusammen mit dem Pächter drei Mitarbeiter ihr
zwanzigjähriges Arbeitsjubiläum im Thalia feiern. Es sind dies die
Geschäftsführerin Frau Ida Deuser und der Portier Hans George, die sich beide in
Wiesbaden großer Beliebtheit erfreuen. Der dritte ist der Vorführer August
Valentin, der in technischen Kreisen das Ansehen eines vorzüglichen Fachmannes
genießt. Er feiert gleichzeitig sein 30-jähriges Berufsjubiläum. Dem Jubiläum
des Hauses und der Mitarbeiter angemessen ist das Programm, das für den 19. März
gewählt wurde: das Theater startet in Anwesenheit verschiedener Darsteller den
in Wiesbaden gedrehten Meteor/Fama-Film „Das letzte
Rezept". E5333
Quelle: Der neue Film 22/1952
In einer vierwöchigen
Spielpause wurde das Foyer des Wiesbadener Thalia-Theaters umgebaut. Die
architektonische Gestaltung lag in Händen des Kasseler Architekten Bode und Dr.
Hildners aus Wiesbaden. Im verbreiterten Eingang steht ein ovales
Kassenhäuschen, eloxierte Kähmen und Geländer, lange Spiegelfronten und
geschmackvolle Deckenleuchten empfangen den Besucher. Die Rangtreppe wurde
verlegt. In einer Nische wenige Meter vor dem Parkett-Eingang fanden
Süßwarenstand und Garderobe einen „verkehrstechnisch" günstigen Platz. Im
Theaterraum stehen neue, grüne Hochpolsterstühle von Löffler; gut versetzt, denn
man verzichtete auf eine Reihe. In der Loge: Schlaraffia-Hochpolster mit
Kunstlederbezug. Zwei neue Vorhänge verdecken die Leinwand, auf der als
Wiedereröffnungsfilm Glorias „Ich und meine Frau"
abrollte!
Quelle: Der neue Film
63/1953
Thalia 2009
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Treppenaufgang 1953 (Bildquelle: Filmecho 33/1953)
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Auf dem Bild sieht
man hauptsächlich den Saalbau des benachbarten ehemaligen Walhalla Kino , dessen
Saal seit Anfang der 90er leersteht. Lediglich der Keller beherbergt noch das in
Betrieb befindliche Bambi Kino. Das Thalia Kino existiert in der angegebenen
Form eigentlich auch nicht mehr. Es wurde in den 80ern abgerissen und durch
einen neuen Geschäftsbau ersetzt, der heute die neuen Kinosäle Hollywood und
Thalia beherbergt. Auf dem Bild nur hinten ganz rechts der Eingang dazu . Aber
das zu sehende Plakat Hollywood/Thalia hängt am alten Saalbau des Walhalla
Kinos.
Vielen Dank an
Thorsten Harwardt für diese Information
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Datum der Erstellung/letztes Update: 07.12.2023 - ©
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