REGINA

Wilhelmshaven (Niedersachsen) , Rathausplatz

eröffnet: 1949
geschlossen: 1970
Sitzplätze: 857 / 738
Architekt:  
Betreiber: Grunewald

Am 4. Februar 1949 eröffnete Egon Grunewald am Rathausplatz die „Regina-Lichtspiele“. Das 857 Personen fassende Kino entstand als Zweckbau. Aufgrund des Baustoffmangels der damaligen Zeit wurde es aus Holz erbaut. Es verfügte über eine Bühne, die auch für Theateraufführungen genutzt werden konnte. 1956 erfolgte der Einbau der breiteren Leinwand, so konnten auch hier CinemaScope-Filme gezeigt werden. Egon Grunewald betrieb das Kino bis zu seiner Schließung im Jahr 1970.

Gegen Ende der 50er-Jahre reagierte auch er durch eine Platzreduzierung auf 738 Sitze auf die gesunkene Nachfrage.

In den 60er-Jahren spielte er vor allem Abenteuer-, Western- und Actionfilme.

Bereits gegen Ende der 50er-Jahre hatte Grunewald das „Gloria-Theater“ übernommen. Seitdem verfügte er über zwei Kinos im Innenstadtgebiet. Welches Kino eher die Rolle des Erstaufführeres einnahm und welches möglicherweise als Nachspieler genutzt wurde, ist unklar. Die „Regina-Lichtspiele“ verfügten über mehr Plätze, und das „Gloria-Theater“ war dem „Regina“, welches ja aus Holz gebaut worden war, hinsichtlich seiner Bausubstanz überlegen.

Am 3.Dezember 1970 fand in den „Regina-Lichtspielen“ die letzte Filmvorführung statt. Innerhalb von 21 Jahren wurden hier fast 6 Millionen Besucher gezählt.

Dennoch waren es nicht die rückläufigen Besucherzahlen, die Egon Grunewald zur Schließung bewegten. Der Rathausplatz wurde vollkommen neu gestaltet, an der Stelle des Kinos entstand mit dem „Sparkassenatrium“ ein viergeschossiger Neubau.

Auf diesem Gelände stand einst das Lichtspielhaus.

Quellennachweis:

Die Informationen zu den Kinos stammen aus meiner Diplomarbeit "Die Kinoentwicklung in der Region Oldenburg / Ostfriesland zwischen 1945 und 2004". Hier finden Sie auch die genauen Angaben zu den von mir verwendeten Quellen. (Auf genauere Fußnoten verzichte ich hier aus organisatorischen & zeitlichen Gründen.) Als Forschungsgrundlage dienten alte Filmtheater-Adressbücher, die umfassende Sammlung Wilhelmshavener Zeitungsartikel des Stadtarchivs und Interviews mit den (ehemaligen) Betreiberinnen und Betreibern.

Vielen Dank an Stephan Bents für die Gestaltung dieser Seite

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