PALACE |
Winterthur
(Schweiz), Technikumstr. 84
eröffnet: | 1949 |
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geschlossen: | 2009 |
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Sitzplätze: | 500 (1949) - 476 (1957) - 300 (1977) |
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Architekt: | W. Hitz | ||||
Betreiber: |
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Für das Bauvorhaben
musste die Bauherrschaft verschiedene Grenzbereinigungen vornehmen und es
dauerte geraume Zeit, bis die Interessen von Othmar Bock mit denjenigen der
Stadtgemeinde in Einklang gebracht und das Signal zum Baubeginn gegeben werden
konnte. Wie dem Baubeschrieb von Architekt W. Hitz zu entnehmen ist, bedeckt der Neubau eine Fläche von rund 540 Quadratmeter. Die fünf Geschosse bilden eine Gesamtfläche von 2850 Quadratmeter bei einer Dachgesimshöhe von 15 Meter. Der Bau stellte in technischer Hinsicht außerordentliche Anforderungen, da es doch galt, die 15 Meter gespannte Kino-Decke ohne Unterzüge und ohne Pfeiler zu erstellen. Der Vorführungsraum im Parterre bietet 350 Besuchern in röten Polstersitzeri mit schwarzer Holzfassung bequem Platz. Er überrascht durch seine Weite sowie seinen als festlichen Anstrich und die Fülle indirekten Lichtes. Der Plüschvorhang, fünf rot drapierte Notausgänge, die farbig akzentuierten Balustraden und die hübschen Wandleuchter schaffen Theaterstimmung. Die schwebende Decke gibt dem Vorführungsraum vollends die packende Geschlossenheit. Die Bühne ist neben der Filmvorführung nur für Vorträge vorgesehen: die Leinwand wird durch die direkte Gipswand ersetzt, was ein klareres Bild gewährleistet: unter der großen Bildfläche sind die für Hoch- und Tieftöne besonders ausgebauten Lautsprecher installiert. Vom raffiniert konstruierten Balkon mit seinen 150 Sitzplätzen erhält man einen gewinnenden Raumeindruck. Die seitlich angebrachten, mit einem Pflanzen-Idyll im Hintergrund belebten Einreiherbalkone sind durch die darunter liegende Arkade bedingt: sie fügen sich jedoch gut in den Gesamtrahmen des schmucken Kinotheaters. Die Wände weisen einen mit Sägemehl und Farbensplittern verbrämten Besenwurf-Putz auf, der einwandfreie Akustik sichert. Durch die stilvolle Eingangshalle gelaugt man in die Kinoverhalle, die gleichfalls mit rauhem Wandverputz behandelt und ruhiger Farbtönung gehalten ist. Besonders Reizvolles bietet sich dem Besucher bei der Betrachtung der halbkreisförmig gedrehten, mit Gummi belegten und mit einem aparten schmiedeeisernen Geländer versehenen Treppe zum Balkon. Von der Erkenntnis ausgehend, das die Projektionskabine als eigentliche Herzkammer des Kinobetriebes zu betrachten ist, wurde sowohl der baulichen Gestaltung wie der kinematographisch - technischen Ausrüstung ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Quelle: Schweizer Film Suisse 6/1949 Eine Aussenaufnahme finden Sie hier. Weitere Informationen und Bilder hier. |
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