DELPHIN

Wolfsburg (Niedersachsen), Porschestr. 39

eröffnet: 03.09.1953
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 842 (1958/1967) - 565/204 (1980) - 350/220/60 (2022)
Architekt: Joachim Gluer, Hans Schnabel und Paul Schlüter
Betreiber: Kurt Rilk, Berlin-Zehlendorf(Gf: Hans Liebich)        1953-mind.1965
W. Kuschel                                                            1967
Heinz Riesch                                                           mind.1971-1980
Hans Pohl FTB                                                       1981-1994
Union-Kinobetriebsgesellschaft                                1994-2003
Cinemaxx                                                                2003-2007
Ralf Christians                                                         2008-2019
Leif Boltz                                                                seit Dez. 2019

An der Hauptstraße im Zentrum Wolfsburgs - der Porschestraße, einer heutigen Fußgängerzone - befanden sich zwei Häuser der 1000 Platz Kategorie, das Imperial und das Delphin.

Der freistehende Bau war - wie die Postkarte von 1961 zeigt - früher sehr schön anzusehen.  Bauherr war der Berliner Schaumann Kurt Rilk, die Schöpfer des geschmackvoll eingerichteten Hauses waren die Architekten Joachim Gluer, Hans Schnabel und Paul
Schlüter. Graffito-Arbeiten  von Horus Engels im Foyer verbfüfften durch die Leichtigkeit der Formen. Für den Kassenbetrieb war eine besondere Glashalle (ca. 50 qm) eingebaut. Der mit Sperrholztäfelung und Nußbaum furnierte Zuschauerraum fasste 842 Besucher und war gleichsam von einem Sternenhimmel überdacht (glatte Rabitzdecke mit Lampen). Als Hauptbeleuchtungskörper dienten Wandleuchten. Die Sicht war von allen Plätzen gut, die Bestuhlung voll gepolstert. Ein gelber Velourvorhang schloss die Mehrzweckbühne ab, die sich mit Breitwand für panoramische Vorführungen und für Bühnengastspiele eignete.Die technische Ausrüstung bestand aus zwei Ernemann-X-Maschinen, Zeiss Ikon-Verstärker Dominar M, Lautsprecher Ikovox D und SAF-Gleichrichter.  E5342 N5382

Anfang 1955 erhielt das Kino eine CinemaScope-Magnetton-Anlage. Die Bildwand "Sonora Gigant" hatte die Ausmaße 4,65 x 11,70 m.  Durch elektrisch betriebene Seitenblenden konnten auch Normalfilme, Breitwandfilme und Filme im Zwischenformat vorgeführt werden. Als erster CinemaScope-Film stand "Sinuhe, der Ägypter" auf dem Programm.   N5515

Am 20. Februar 1970 wurde der Antrag für den Einbau eines zweiten Kinos gestellt. Der Rang des großen Kinos wurde abgetrennt und wurde als eigenständiges Kino ausgebaut. Das ehemalige „Parkett“ blieb dann das alte Kino.

Mitte der 90er etwas heruntergekommen, machte sich die Union Werbung der Krugmanns und Weischer auf, das Haus aufzufrischen. Im Rahmen eines Total-Umbaus der Kinoräumlichkeiten wurden im April 1994 aus den zwei Sälen nun drei Kinosäle mit insgesamt 760 Sitzen geschaffen: der Saal Delphin mit 361 Sitzen, dem Saal Viktoria mit 135 und der Saal Herbie mit 217 Plätzen. Am 3. November 1994 fand die Wiedereröffnung statt. Knapp 10 Jahre spüter ging das Kino an die CinemaxX AG, die seit etwa 2000 ein Multiplex betreibt, die wohl 3 Jahre durchhielt, und dann in 2007 den Betrieb einstellte. Heute wird wieder Kino geboten, zu günstigen Preisen, wie die Reklametafel verheißt.

Während das etwa 1953 als CinemasScope Theater erbaute "erste Haus am Platze" an der Porsche Str. heute von der Straße her kaum noch als einst freistehender Kinobau zu erkennen ist, gibt das Bild aus der Höhe doch sehr schön den typischen Saalbaukörper im Stil der Zeit wieder.

Die Geschichte des Hauses ist sehr ausführlich auf der Webseite dokumentiert.


Ansicht 1961(Postkarte)

Mehr Informationen hier und hier

Vielen Dank an Stefan Scholz für die 2 Farbfotos von 2010 und die Informationen

Weitere Bilder von 1990 finden Sie hier, hier und hier.

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