KINOWELT

Worms (Rheinland-Pfalz), Wilhelm-Leuschner Str. 20

eröffnet: 1950 (K.W.) - 1956 (Arkaden)
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 400/490 (1967)391/480 (1978) - 101/91/162/240 (1987) - 101/159/160/224
Architekt: Höbel & Brinkmann (K.W. 1950)
Betreiber: Wehrum FT, Mainz                  1950-1958
Merkur FTB, Frankfurt            1959-mind.1965
Ufa                                          1967
Merkur FTB                            1971
Reiss-FTB, Kassel                   mind.1978-mind.1999
Lars Doppler                           mind.2005-2010
Patrick Mais                            seit 2011

Die Wehrum-Filmtheater GmbH eröffnete Ende 1950 mit dem Film "Johanna von Orleans" die K.W.-Lichtspiele. Das neue Haus, der erste Kinozweckbau nach dem Krieg (in dem alle vorhandenen Lichtspieltheaterzerstört wurden), lag an der Hauptgeschäftstraße vom Bahnhof zur Innenstadt. Den Namen konnte man als Hinweis auf den früheren Straßennamen (Kaiser-Wilhelm-Straße 9 oder einfach als "Kino Worms" interpretieren. Heute steht er für "Kinowelt Worms".
Der Theatersaal mit 500 hochgepolsterten Sesseln war in Blau, Elfenbein und Gold gehalten. Die Bühne, mit goldenem Rundvorhang, war auch für Bühnenveranstaltungen geeignet. Das Foyer, im Stil eines eleganten Salons, konnte ebenfalls für Veranstaltungen genutzt werden. Der große Vorführraum war mit zwei Actua-Color-Projektoren  ausgestattet. Die Tonanlage bestand aus zwei Klangfilm-Verstärkern, die bei eventuellen Pannen automatisch umschalteten. N5048  W5048

1956 kam dann die "Arkaden-Lichtspiele" im Keller des Hauses hinzu, in den 80ern entstand unter dem damals beliebten Motto "Aus Zwei mach Vier" dann der Kinocenter in seiner heutigen Form.

1959 verpachteten die Wehrum-Betriebe den Komplex an die Frankfurter Merkur-Betriebe, zwischenzeitlich kurz (laut Kinoadressbuch 1967) an die Ufa, dann erneut Merkur und letztendlich an die Kasseler Reisss-Kette. Nach deren Rückzug stand das Kino (als letztes in einer 70 000-Einwohner-Stadt!) auf der Kippe. Letztendlich fand sich dann doch ein neuer Betreiber, der die vier Säle mit Mainstream bespielt. Freunde von Arthaus-Filmen haben in dieser Stadt keine Anlaufstation.
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Der aktuelle Betreiber Patrick Mais, Jahrgang 1974, kommt aus einer Kinofamilie. Sein Großvater hat ein Wanderkino an der Mosel betrieben. Sein Onkel hat die Tradition aufgegriffen und Truppenkinos in den Kasernen in der Eifel eingerichtet und betreibt inzwischen mehrere Kinos. Nach dem Studium ist Patrick Mais bei seinem Onkel eingestiegen, hat den Betrieb in Wittlich übernommen und seit 2004 das Broadway in Trier mit fünf Sälen als Theaterleiterassistent geführt. 2009 hat er in einem Fachmagazin gelesen, dass für Worms ein Nachfolger gesucht wird.

Quelle: morgenweb.de

Zum Kino führt eine lange Ausgangspasage. Der Zugang an der Straße präsentiert sich sehr unscheinbar.


Kinowelt 2008 - Vielen Dank an Rudolf Schreck für das Bild


Saal 1950 (Bildquelle: Der Neue Film 48/1950-Giessen)
  Saal 1950 (Bildquelle: Filmecho 43/1950)
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Datum der Erstellung/letztes Update: 19.10.2021