BALI |
Bad Mergentheim (Baden-Württemberg), Unterer Graben 1
eröffnet: | 22.4.1913 |
geschlossen: | 2006 |
Sitzplätze: | 150 (1918/1940) - 182 (1953) - 118 (1997) |
Architekt: | Ringler, Bad Mergentheim |
Betreiber: |
Kinoname 1913:
Welt-Kinematograph Albert Müller, Schwäbisch Gmünd 1914-? Familie Ehrler 1918-1954 neuer Kinoname: Lichtspielhaus am Bahnhofsplatz, neuer Name ab 50er: Bali Vereinigte Filmtheater GmbH Fritz Ehrler & Hans Tony 1955-mind. 1967 Vereinigte Filmtheater GmbH Fritz Ehrler & Karl Ocker 1980-1993 Alfred Speiser 1997-2005 Prestige FT GmbH , Künzelsau 2005-2006 |
Bereits 1911 gab es im "Bürgerlichen Bräuhaus" im Saal der Zehnderschen Bierhalle erste Vorführungen mit dem Theater-Kinematographen. Die erste "richtige" Filmvorführung war 1913 im Lichtspielhaus, dem Standort des bis jüngst betriebenen "Bali". Gezeigt wurde damals "Von Airolo nach Andermatt" - ein Stummfilm, der damals live von einem Klavierspieler begleitet wurde.
1927 wurde zusätzlich das Kursaal-Kino eröffnet, wo 1930 "Der Blaue Engel" mit Marlene Dietrich gezeigt wurde - einer der ersten Tonfilme. Auch in den politisch schwierigen Zeiten des Zweiten Weltkrieges wurde der Kinobetrieb in Bad Mergentheim fortgesetzt. Erst nach dem Krieg waren die Kinos für kurze Zeit geschlossen, bevor 1946 wieder erste Filme und ab 1947 wieder ein kontinuierliches Kinoprogramm gezeigt wurden.
1950 wurde im Stadtgartensaal das "Neue Filmtheater" eröffnet, das bis 1975 seinen Betrieb aufrecht erhielt. Zudem wurde 1951 das "Elite-Kino" in Betrieb genommen, das 1993 dem heutigen Sparkassenbau mit den beiden heutigen Kinos "Casablanca" und "Cinestar" weichen musste. Etwas getrübt wurde die jüngste Kinogeschichte in diesem Jahr durch die Schließung des so traditionsreichen "Bali".
Quelle: FDP Kreisverband Main-Tauber
Der erste Kinoname
1913 war laut "Der Kinematograph" (Nr. 326): "Welt-Kinematograph". Nach der
Übernahme durch Fritz Ehrler wurde die Kapazität von 80 Plätzen auf 140 und dann
auf 182 erweitert. Seit 1930 suchte er nach einem Bauplatz In Bad Mergentheim,
um einen Neubau zu errichten. Ostern 1951 konnte die Firma Ehrler A Co., nachdem
1948 der Sohn die Geschäftsführung übernommen hatte, endlich da« größte
Lichtspieltheater Nordwürttembergs mit 600 Plätzen unweit des alten Hauses
eröffnen. Herr Ehrler sen. sah sich, kurz vor seinem Tode im Oktober 1951, nach
48-jähriger Tätigkeit in der Branche am Ziel seiner Wünsche.Aber darüber hinaus
wurde das "Lichtspielhaus am Bahnhof“ 1953 nach eigenen Ideen des Herrn Ehrler
jun.unter Mithilfe von Architekt Ringler, Bad Mergentheim umgebaut und
renoviert. Kunstleder-Verkleidung mit Rauten, eine Senkung des Fußbodens, neue
Stühle und Fischer-Wandleuchten werteten dea Ambiente auf. E5332
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