Mit der Eröffnung der farbenfrohen "Palette“ In dem 
Schwarzwald-Kurort Wildbad/Enz wurde 1956 der alte Wunsch der Einwohnerschaft 
und der Kurgäste nach einem täglich spielenden Filmtheater mit einem, 
vornehmlich gediegene Unterhaltung dienenden Spielplan, erfüllt. Das moderne 
Parkett-Theater in der engen Innenstadt mit 396 Plätzen war ein Werk des 
Wildbader Architekten Gottlieb Beck. Inhaber war der Besitzer der "Filmbühne“ 
im benachbarten Calmbach (Krs. Calw): Günther Raasch.  Der vom Ausstattungshaus 
E. Fischer, Stuttgart-Bad Cannstatt recht stimmungsvoll aufgemachte 
Zuschauerraum hatte eine breite, von einem kunstvoll gefertigten Vorhang 
abgeschlossene Bühnenfront und formschönes, aber auch bequemes Kinogestühl. Die 
technische Einrichtung (Planung und Montage: Siemens-Klangfilm Ing. Jutz) 
bestand aus B-8-B-Projektoren mit Hochleistungslampen HI 75, 
Klangfilm-Gleichrichter, Europa- Lichttongeräten, Klangfilm - 
Gestellverstärkeranlage (CinemaScope-Lichtton) und einer 3,50 x 8,60 m großen 
Sonora-Plastic- Bildwand. Bei der von der Darbietung einer Wildbader 
Chorvereinigung umrahmten Eröffnungsfeier beglückwünschte der Bürgermeister das 
Unternehmen.  N5652 B5633 
W5628 
  Gegen Ende der Spielzeit reduzierte man die 
Sitzplatzzahl radikal. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Betreibers Günter 
Raasch fand sich nochmal ein neuer Pächter, der aber nicht lange durchhielt. 
Mitte der 1990er-Jahre schloss das Kino. Die Kurstadt war danach kinofrei.. Erst 
später entwickelten sich neue Initiativen.
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