FRIEDRICHSBAU

Freiburg (Baden-Württemberg), Kaiser-Joseph-Str. 270

eröffnet: 15.04.1911
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 420 (1924) - 750 (1930) - 336/180/52/39 (2006)
Architekt:  
Betreiber: Henriette Hansberger                                                   1911-
Lichtspielgesellschaft Friedrichsbau Alfred Flügel, Salomon Weil Straßburg) & Julius Guthmann (Straßburg)  1.4.1916-1920   L1629.
Zentral - Kinematograph                                              1920-1923
Handloser & Karg                                                       1924   K24913
Friedrich Karg, Stuttgart                                              1925-1928
Friedrichsbau Lichtspiel Gmbh Lehnmann&Zimber       1929
Palast - LS, Stuttgart                                                   1930-1998
Michael Wiedemann                                                    1998-2011
Ludwig Ammann                                                         seit 2012

Als letztes Kino der „Gründerzeit“ wurden die Friedrichsbau-Lichtspiele am 15.4.1911 eröffnet. In ihrer Anzeige zur Eröffnung warben die Besitzer mit Feuersicherheit, neuzeitlicher Ventilation, der Größe und Schönheit, dem halbwöchentlichen Programmwechsel und der Musikbegleitung durch eine Künstlerkapelle. Der Friedrichsbau war das erste neuerbaute Kino in Freiburg. Inhaberin war Henriette Hansberger, die Witwe des Restaurateurs Johann Josef Hansberger in Mühlhausen. Es ist bisher noch nicht geklärt, ob dieser Johann Josef Hansberger identisch ist mit dem Herrn Hansberger, der sowohl in Basel, Colmar als auch Mühlausen Kinos besaß. Hansberger besaß in den 1910er Jahren zudem auch eine „Aktiengesellschaft für Kinematographie und Filmverleih in Straßburg“.

 Das neuerbaute Kino scheint die alteingesessenen Etablissements ziemlich unter Druck gesetzt zu haben. Weltkinemtograph und Zentralkino schalteten große Anzeigen, um auf ihre Leistungen hinzuweisen. Der Weltkinematograh wirbt mit dem Slogan „das 1te und feinste Lichtbild-Theater am Platze ist und bleibt der Welt-Kinematograph“ und das Zentral versucht seine Gäste mit den größten Darbietungen der Saison wie dem DEUTSCH-DÄNISCHEN KRIEG oder dem Sensationsroman DER SCHRECKEN ins eigene Kino zu locken.

 Die Preise fürs Kino im Friedrichsbau lagen zwischen 1,20 Mark (Parkettloge) und 30 Pfennige für den 3. Platz. In der Direktionsriege des Friedrichsbau gab es allerhand Wechsel. 1913 war C. Heinz Direktor, 1914 Ludwig Goebel, in der Verwaltung war Richard Straub tätig. Ab 1917 leitete Alfred Flügel das Friedrichsbau-Kino. Flügel betrieb auch das Café im Friedrichsbau und später einen Filmverleih
Quelle :Freiburger Kinolandschaft bis 1919 - Camera obscura und Kaiser-Panorama von Marga Burkhardt

1906 wurde der damals als neuzeitlich gepriesene Geschäfts- und Kaffehauskomplex "Friedrichsbau" eröffnet. Das Café bekam durch sein Orchster einen solchen Zulauf, daß bereits im Jahre 1910 ein Erweiterungsbau notwendig wurde, der dem Café nun ca. 1000 Sitzplätze auf 2 Etagen verschaffte. Unmittelbar neben dem Anbau siedelten sich auch die "Friedrichsbau-Lichtspiele" an.

25 Jahre später - nun schon Tonfilmzeit - genügten die Kinoräumlichkeiten nicht mehr, so daß auch hier ein Erweiterungsbau notwendig wurde.

1930 wurde es durch die Palast-Betriebe Schmidt und Theile übernommen. Nach dem Krieg diente das Kino 10 Jahre lang den französischen Truppen als Lichtspieltheater. Iin den 70er-Jahren trennte man den Rang ab (heute: "Apollo 1") und integrierte in einem Teil des Foyers und im Untergeschoss noch 2 Kleinkinos (Apollo 2 und 3). Diese existieren auch heute noch als Relikte einer unrühmlichen schachtel- und Kellerkino-Zeit.

Seit der Übernahme 1998 durch Michael Wiedemann ist der Friedrichsbau zusammen mi dem Kandelhof eines der innovativsten und engagiertesten Programmkinos in Deutschland, welches sich die zahlreichen Auszeichnungen redlich verdient.

Einen ausführlichen Artikel über das Kino finden Sie hier.

Artikel über die drohende Schließung finden Sie hier und hier. Diese konnte aber abgewendet werden. Siehe hier.





Vielen Dank an Robert Bernnat für die Bilder und Informationen

Vielen Dank an Benjamin Kohzer für dieses Bild von 2012

Ansicht ca. 1910 (Bildquelle: Postkartenausschnitt)
Vielen Dank an Jörg Ostheimer für das Foto


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