KAMERA & KURBEL |
Freiburg (Baden-Württemberg), Sedanstr. 1
eröffnet: | ca. 1949 (Kurbel) - 16.07.1953 (Kamera) |
geschlossen: | 1994 |
Sitzplätze: | 1050+450 (1958) - 798+193 (1980) |
Architekt: | Rittershausen (Kamera 1953) |
Betreiber: | Stadt
Freiburg ca.
1949-1950 Kinoname:
Theaterlichtspiele Hubertus Wald 14.7.1950-1972 neuer Kinoname: Kurbel, ab 1953 + Kamera Olympic 1972-1978 Ufa 1978- 1994 |
Die "Kurbel" war ein Anbau auf der Südterrasse der
Städtischen Bühnen Freiburg mit großzügigem Foyer und Nebenräumen. Die Stadt
Freiburg plante das Kino in Eigenregie zu führen, was den Protest der privaten
Kinobetreiber hervorrief. Diese erreichten einen Verleihboykott. Die
Stadtverwaltung schrieb das Filmtheater daraufhin zur Verpachtung aus. Den
Zuschlag erhielt die überregional agierende Hubertus Wald - Gruppe. E5024
Anfang 1956 wurde die "Kurbel" auf CinemaScope
umgestellt. Das Theater erhielt eine 13 m breite und 5,10 m hohe nahtlose
Sonora-Plastik-Bildwand, hinter der sich drei Lautsprecherkombinationen mit
Hoch- und Tieftonsystemen befanden. Es konnten jetzt Filme jeden Wiedergabe- und
Tonsystems gespielt werden. Ferner erhielt das Kino zwei Bauer B 8b-Maschinen
mit Kegelblenden, die mit regelbarem Bogenlampenstrom gespeist wurden. Eine
interessante technische Neuerung war eine Schwerhörigenanlage, die auf einem
elektromagnetischen Kraftlinienfeld basierte und die Tonverstärkung direkt auf
die Hörgeräte der Besucher leiten konnte. Im Zuschauerraum wurde die Decke
farblich neu gestaltet und die Wände mit modernen steinwollmatten, die mit
Acella verkleidet waren, aufgefüttert. Die Rückwand des Saales erhielt in ihrer
ganzen Höhe aus akustischen Gründen eine Plüschauflage. Der neue, 15 m breite
rostrote Plüschvorhang wurde vor Beginn jeder Vorstellung durch 6
Niedervolt-Scheinwerfer angestrahlt. N5609 W5606
1982 war schließlich Schluss mit der Pracht. Heinz Riech, der König der "Schachteltheater" setzte nun auch hier sein Konzept konsequent durch. Der Balkon wurde abgetrennt und unterhalb entstanden zwei neue Kinos. Auch das riesige Foyer bot genug Platz für zwei weitere Kinos. Trotz großem Zuspruch musste der Kinocenter 1994 schließen, da die Stadt den Pachtvertrag nicht mehr verlängerte.
Heute wird das Gebäude als "Kleines Haus" des Theaters genutzt
Außenfront 1951 (Bildquelle: Filmwoche 34/1951) |
neuer Eingang mit Kasse 1952 (Bildquelle: Filmwoche 10/1952) |
Kamera 1953 (Bildquelle: Filmblätter 33/53) |