Als "Gemeinschaftsproduktion“ eröffneten 1954 die
Theaterbesitzer August Daub, Stuttgart, und Hubertus Wald, Karlsruhe, in Freiburg ein neues 1000-
Platz-Theater. Nach Entwürfen von Dr. Fohr, Freiburg entstand ein
Parkett-Rang-Theater, das gestaltungsmäßig völlig neue Wege ging.
Bei der Farbgestaltung des Theaters dominierten die Farben
Hellbraun, Rauchbraun und hellgrau. In der geräumigen Kassenhalle befanden
sich Ausstellungsvitrinen. Eine elegant geschwungene freitragende Treppe
führte zu Rang und Foyer. Der Theaterraum
(Parkett 750 Plätze, Rang 250 Plätze) lief konisch zur 21 m breiten
Bühnenfront, die ganzflächig von einem ebenfalls konischen, nur von
oben indirekt angestrahlten Vorhang bedeckt war. Die Wände waren halbhoch
bekleidet mit Novopan-Holzspan-Platten (hellbraun, matt gestrichen), oberhalb
befand sich champagnerfarbene Wandbespannung. Die Decke bestand aus Homaton -
Akustik- Platten (hellgrau), in der Decke umlaufend und dem Grundriß in 2 m
Wandabstand folgend befand sich ein Lichtgraben, der nach vorn spitz zulief. Die
Bestuhlung war mit Cordsamt in den Farben perlmuttgrau und Buche hell
hochgepolstert. Vor der Leinwand hing ein vollautomatisch und ferngesteuerter,
kupferroter Vorhang. Die Breitwandleinwand hatte die Maße 11,20 mal 4,40 m,
die Bühnentiefe betrug 4 m, drei Lautsprechergruppen befanden sich hinter der
Leinwand. Die Tonanlage bestand aus Telefunken-Magnetton mit stereophonischer
Lautsprecheranlage im Zuschauerraum (3 Aggregate). Die Vorführkabine mit
Bauer B XII befand sich unterhalb des
Ranges. Eine Klima-Anlage:spendete Frischluftzufuhr unterhalb der Ränge, der
Abzug befand sich im Parkettboden. — Im gesamten ein Theater außerordentlicher
Intimität (trotz Größe) bei modernster geschmacklicher • Gestaltung und
neuester technischer Einrichtung. E5437
Erste
Umbauten gab es bereits 1956. Durch Zurückverlegen des Süßwarenstandes
an die Garderobenseite wurde der Gesamteindruck der großen Kassenhalle
verbessert. weiter erhielt der Vorführraum eine Fayence-Plättelung, die
größte Feuersicherheit gewährleistete. Auch die sanitären Einrichtungen
wurden erweitert. Besondereer Blickpunkt war das umgestaltete
Rangfoyer, dessen Hauptwand ein farbenprächtiges Bild des
venezianischen Karnevals zeigte. Volerien und Aquarien sorgten für
zusätzliche Blickfänge. W5638 N5670
Ende 1966 wurde das mittlerweile
überdimensionierte Haus an den Herthie-Konzern verkauft. E6702
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