CAPITOL |
Heidelberg (Baden -
Württemberg), Bergheimer Str. 59
eröffnet: | 05.10.1927 |
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geschlossen: | 1971 |
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Sitzplätze: | 1250 (1930) - 1200 (1953) - 880 (1962) - 700 (1967) |
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Architekt: | Paul Darius (Stuttgart) - Ludwig Amann, Nürnberg (Renovierung 1953) | ||||
Betreiber: |
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Das
im Oktober 1927 eröffnete "Capitol" zählte damals zu den größten und
modernsten Filmtheatern Süddeutschlands. Der Zuschauerraum wies eine
Tiefe von 30 m aus. Die Breite betrug 21 m und die Höhe 16,6 m.
Die Plätze verteilten sich auf Parkett und zwei Ränge. Die Bauzeit
scheint länger als erwartet gewesen zu sein, denn ursprünglich war die
Eröffnung schon für September 1926 vorgesehen. Als Geschäftsführer
fungierte Arthur Kusch, der zuvor bei der "Ufa" in Mannheim beschäftigt
war und im pfälzischen Schifferstadt schon ein Filmtheater leitete.
Später betrieb er auch in Heidelberg eigene Kinos. K261018 L27239 Die Ähnlichkeiten mit dem "Capitol" in Mannheim sind auf den gleichen Architekten zurückzuführen, wobei dort nur ein Rang eingebaut wurde. Erbauer und Besitzer war die Familie Romanhy. 1945 wurde das "Capitol" durch die amerikanische Militärbehörde beschlagnahmt. Erst am 7. August 1953 wurde es wieder für das deutsche Publikum geöffnet, nachdem das Kino zuvor nochmals renoviert wurde. Mit Blutrot, Beige-Grau, Gold und Elfenbein bot sich eine angenehm empfundene Farbenkomposition der Wandbespannungen, der Vorhänge und der Polsterbezuge. Die mit reliefartig geprägten Kupferfolien verkleideten Säulen, die seitlich postiert das Blickfeld nicht beeinträchtigen, rundete das architektonisch schöne Bild des Theaterinneren, während die Hochpolstersessel der Bequemlichkeit Rechnung trugen. Eine der schon seit Stummfilmzeiten installierten berühmten Walker Orgeln bot besonderen Genuss. Ausgestattet mit Ernemann X-Maschinen, einer neuartigen Lautsprecheranlage, stand einer gelungenen Präsentation auf der 40 qm großen Leinwand nichts im Weg. E5319+33 W5332 1965 wurde das Haus baulich und technisch verändert, um wieder eine Sonderstellung zu sichern. Die Projektionsanlage wurde durch Todd AO-Installation (80 qm Bildfläche) erweitert. Premierenfilm war "My Fair Lasy". Das Sitzplatzangebot wurde auf 800 Plätze reduziert und die Raumintimität durch Einbau einer Hängedecke gefördert. Auch warb man jetzt - der Zeit entsprechend - mit dem Angebot von 280 Parkplätzen. DF6502 Sehr viel mehr über das Kino erfahren Sie hier. |
Saal 1927 (Bildquelle: Der Kinematograph 1078/1927) |
Saal 1953 (Bildquelle: Der Neue Film) |