FILMPALAST |
Heilbronn (Baden-Württemberg), Fleiner Str. 26
eröffnet: | 1919 - 16.12.1949 (Wiedereröffnung) |
geschlossen: | 1964 |
Sitzplätze: | 490 (1925) - 704 (1940) - 1020 (1950) |
Architekt: | Mössinger, Stuttgart (Wiederaufbau 1949) |
Betreiber: | Felix Bayer
1919-1924 Kinoname: Kammerlichtspiele Willi und Fritz Pitz 1925-1927 Schwäbische Urania, später Ufa 1927-1944 neuer Kinoname: Ufa-Palast Willy Colm 1949-1964 neuer Kinoname: Filmpalast |
Der Unternehmer Felix
Bayer richtete 1919 in einem schon existierenden Saal (Kilianshallen) die
"Kammerlichtspiele" ein. Es wurden gedämpfte Farben ausgewählt. L1941 Am 29. August 1927 fand dann nach Umbau die Eröffnung des "Filmpalastes" (720 Sitzplätze) mit Fritz Langs "Metropolis" statt. Die Firma Walcker stellt eine große Oskalyd-Orgel zur Untermalung der Filme auf. L27189 Im Dezember 1949 wurde das 1944 zerstörte Kino nach kriegsbedingtem Wiederaufbau erneut unter dem Namen "Filmpalast" eröffnet. Initiator war Willy Colm, dessen "Planie"-Kinobetriebe bereits die "Filmbühne" und die "Planie"-Lichtspiele in Stuttgart sowie den Frankfurter "Filmpalast" betrieb. Die Saaldecke bestand aus einer Unzahl konvexer Stuckkörper, durch die die Tonwellen direkt divergiert wurden. Die Seitenwände waren säulenschnittartig eingebaut. An allen Rundteilen wurde der Nachhall soweit wie notwendig durch Glaswolle absorbiert. Das 35 m lange und 17 m breite Theater fasste auf dem Balkon 360 und im Parkett 660 Plätze. Die Bühne war 10 m breit, 8 m tief und 12 m hoch. Ein gelber Vorhang trennte sie von Zuschauer- und Orchesterraum. Die Leinwand maß 7 x 5,3m. Die kinotechnische Einrichtung bestand aus zwei Bauer B 8-Maschinen, einem Doppel-Diaprojektor, Klangfilm Eurodyn-Doppelapperatur, Magnetofon, Plattenspieler und Mikrofonanlage. Der Vorführraum befand sich - wie auf dem Bild zu sehen - zwischen Rang und Parkett. N5010 Das Theater war in hellen Farben gehalten, wodurch im Einvernehmen mit der indirekten Beleuchtung eine festliche Stimmung erzeugt wurde. Das Haus verfügte über zahlreiche Nebenräume wie Büros, Rang-Foyer, Parkett-Foyer, Erfrischungsraum und Wohnungen. Im Untergeschoss war noch ein Restaurant geplant. 1964 zog ein Supermarkt in das Gebäude. DF6305 |
Ansicht 1926 (Bildquelle: Landesarchiv Baden-Württemberg - Creativecommons) |
Saal 1949 (Bildquelle: Der Neue Film 10/1950/ Studio Weizäcker) |
Außenfront mit aufwändiger Werbung anlässlich des Films "Saison in Salzburg (Bildquelle: Filmecho39/1951) |
ehemaliger Filmpalast als Supermarkt (Bildquelle: Wikipedia) |