ROSENSTEIN - KINO

Heubach (Baden-Württemberg), Wilhelmstr. 4

eröffnet: 04.09.1952
geschlossen: 31.03.1968
Sitzplätze: 311 (1952/1958) - 344 (1959/1967)
Architekt: Alfred Obermayer
Betreiber*innen:
Trudel &Willi Sorg 1952-1967
                          


Die Kinogeschichte in Heubach begann noch vor dem Zweiten Weltkrieg in der alten Turnhalle, weiß Altstadtrat Willi Beisswanger zu berichten. An dem Standort ist heute die Stadthalle. Der erste Film, den sich Willi Beisswanger erinnert dort gesehen zu haben, war „Brüderlein fein“, eine deutsche Produktion aus dem Jahr 1942. Genau wie Willi Beisswanger erinnert sich auch Studienrat und Ehrenbürger Gerhard Kolb, dass das Kino danach in den Saal des „Ochsen“ in der Hauptstraße wechselte und dort von einem gewissen Herrn Sorg betrieben wurde. In den 1950er-Jahren zog das Kino erneut um, und zwar in das im Artikel beschriebene Gebäude in der Wilhelmstraße. Der Kinobetrieb dort wurde Ende der 1960er-Jahre, wahrscheinlich im Jahr 1967, eingestellt. Danach war das Gebäude vor allem ein Lagerraum, unter anderem für die Firma „Viro Jeans“. Auch Wohnungen entstanden darin.
Quelle: Gmündner Tagblatt / David Wagner

In Heubach bei Schwäbisch Gmünd eröffneten Trudel und Willi Sorg 1952 die "Rosenstein-Lichtspiele". Interessant war die von Architekt Alfred Obermayer getroffene Anordnung der Rückfront des Theaterraumes. Der Besucher konnte die Projektionsöffnungen nicht sehen, da sie durch die hervorgezogene Wand verdeckt waren. Die 311 Plätze waren als Bogen gestellt und nach hinten kurvenförmig überhöht. Der Farbton des Saales war grau-grün. Ein Goldlamé-Vorhang kontrastierte dazu. Die technische Einrichtung bestand aus Sonolux II, Telefunken-Cinevox-IA-Verstärker und SAF-Trockengleichrichter. Eröffnungsfilm war "Försterchristl". Im Kino gab es gelegentlich auch Tanzveranstaltungen.   N5272 W5238 E5237

Betreiber Willi Sorg war Jahrgang 1911 und ist am 14.1.1999 verstorben. Sine Frau Trudel war Tochter einer jüdischen Überlebenden des Holocousts aus dem nordbadischen Eppingen und hatte dort vor dem 2. Weltkrieg die "Rössle-Lichtspiele" gepachtet. Diese erhielt sie nach der Entnazifierung des Pächters nicht mehr zurück und so verschlug es sie nach Heubach, wo sie Herrn Sorg heiratete.

2019 wurde das ehemalige Kino zu Wohnungen umgebaut.

              
Saal und Foyer 1952 (Bildrechte:  Bildarchiv Foto Krüger Heubach, Aufnahmen Foto Boger)
Vielen Dank an Uschi Sorg, Frieder Sorg-Eckerdt und Wolfgang Nutzinger für die Informationen

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Datum der Erstellung/letztes Update: 25.07.2024 - © allekinos.com