APOLLO

Leipzig (Sachsen), Artur-Hoffmann-Str. 8

eröffnet: 27.3.1921
geschlossen: 1943
Sitzplätze: 1200 (1922/1932) - 1020 (1937/1942)
Architekt:
Betreiber:

Progreß-Film-GmbH
Landlicht AG, Berlin, Gf: P. Klein und M. Blank
Treder, Berlin
A. Farber
Felix Forkmann
1921
1922
mind.1924-1925
1925
1926
1927-1943
Kinoname: Varietè-Lichtspiele
Kinoname: Apollo






Das "Apollo-Varieté" spielte schon kurzfristig 1921 Filme. Danach war es wieder ein reines Varieté.

Als offizielles Gründungsdatum gilt 1922. In diesem Jahr wurde das wandlungsfähige Theater am Bayerischen Bahnhof  wieder in ein Lichtspielhaus umgewandelt. Die Progreß-Film-GmbH pachtete das Theater ab 1. 1. 1922. Den zahlreichen vornehmen Lichtspielhäusern Leipzigs gesellte sich so wieder ein neues mit einer Platzzahl von mehr als 1000 hinzu.
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Die Eröffnungsvorstellung des Apollo-Theaters fand am 3. Januar, nachmittags 4 Uhr, statt. Generaldirektor Heuser sprach zur Begrüßung in launigen Worten von der Wandlungsfähigkeit des Theater und bemerkte treffend, das sich ein Prolog erübrige und das der Worte überhaupt genug gewechselt seien und man Taten sehen wolle. Interessant war die Mitteilung, das die Gesellschaft im Auslande zwanzig Lichtspielhäuser besaß und das „Apollo-Theater" das fünfzigste in Deutschland eröffnete sei. Im ersten Programm wurde neben "Nobody" ein dreiaktiges, wenn auch nicht überwältigendes "Karlchen"-Lustspiel im Beisein des Hauptdarstellers Karl Viktor Plagge gegeben. Die Hauptattraktion bildete die große Ausstattungs-Filmoperette ,,Miss Venus", die begeisterte Aufnahme beim geladenen Publikum fand. Zur Abendvorstellung schließlich sah das "Apollo" Menschenmassen, wie sie in dem Theater bisher noch nicht gesehen worden waren.  K22778 A2201


Aus den häufigen Betreiberwechseln der folgenden Jahre lässt sich schließen, das die Menschen nicht immer in solchem Maße wie am Eröffnungstag den Weg in das immerhin 1200 Plätze fassende Kino fanden. Bis Frühjahr 1925 gehörte das Haus in den Theaterbesitz der Landlicht AG, schloss dann während der Sommermonate  und eröffnete im Oktober des Jahres unter neuer Leitung erneut. Herr Treder, eine in Berliner Theaterbesitzerkreisen wohlbekannte Persönlichkeit, hatte sich des schönen großen Hauses angenommen.
Ein Jahr später wurde im Kinoadressbuch schon wieder ein neuer Direktor angegeben und erst ab 1927 fand sich mit Felix Forkmann ein langlebiger Betreiber.   K25979

Im Dezember 1943 ausgebrannt, stand die Ruine noch viele Jahre. Die Vorkriegsadresse lautete Bayerische Straße 8/10.
Der "Gildensaal" wurde in den letzten Kriegsjahren Ausweichspielstätte der bereits zerstörten "Apollo-Lichtspiele“ und provisorisch für den dauernden Kinobetrieb eingerichtet. Vom geradezu gleichgültigem Zynismus im Angesicht der Schrecken des Krieges zeugt folgende Bemerkung zum Umbau des Saales: „Der Besitzer dieses Theaters, Herr Dr. Schätzle, erklärt sich durch mich bereit, falls das Theater nach dem Kriege, resp. zu Beginn der Bautätigkeit noch weiter existieren sollte, dieses dann den baupolizeilichen Bestimmungen gemäß voll auszubauen“.
Quelle: Bauakte Feinkost, 1944


Ruine Anfang 1950er-Jahre (Bildquelle: Filmecho 11/1952)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 15.01.2022