Im
Frühjahr 1928 eröffnete dieses Kino in der Leipziger Südstadt. Der Erbauer des
Kinos - Ernst Fincke - war zehn Jahre Leiter der Leipziger und später der
gesamten mitteldeutschen Ufa-Theater und war somit ein ausgezeichneter Kenner
der Leipzigs Verhältnisse. Das neue Theaterzeichnete sich durch eine angenehme
Farbengebung aus und war indirekt beleuchtet Architekt Dr. Horst Merkel stand
von Anfang an vor großen raumtechnischen Schwierigkeiten, da er sich vor die
Notwendigkeit gestellt sah, sich mit der Gestaltung des Theaters am vorhandenen
Raum, einer ehemaligen Fabrikhalle, anzupassen. Dem technischen Apparat hatte
man besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Vorführraum standen zwei neue
Ernemann-Projektoren. Einfache Wandbemalung in Verbindung mit versteckter
Deckenbeleuchtung bewirkten einen expressionistischen Gesamteindruck, der nicht
alltäglich war. In der Eröffnungsvorstellung lief der fünfaktige brasilianische
Jagdfilm "Kultur und Wildnis", gefolgt von Lil Dagovers "Orient-Express". Die musikalische Leitung lag in den den Händen von Kapellmeister Goetze,
der vorher im Ufa-Theater „Universum" tätig war. L2888
K281105
1933 wechselte der Name von "Titania" zu
Colosseum". Im Krieg wurde das Kino zerstört.
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