FELSENKELLER - LICHTSPIELE

Leipzig - Plagwitz (Sachsen), Karl-Heine-Str. 32

eröffnet: 31.03.1918
geschlossen: Dezember 1918
Sitzplätze: ca. 450 (1918)
Architekt:  
Betreiber:  

Der (neue) Felsenkeller ist ein ehemaliges Ballhaus und Restaurationsgebäude im Leipziger Stadtteil Plagwitz. Es befindet sich auf dem Eckgrundstück Karl-Heine-Straße 32 / Zschochersche Straße 14, im nordwestlichen Winkel dieser Straßenkreuzung, die inoffiziell nach diesem Gebäude »Felsenkeller« genannt wird (Gemarkung Plagwitz, Ortsteil Lindenau).

Das zweigeschossige Gebäude, dessen augenscheinlichstes Merkmal der von einer barocken Kuppel gekrönte, gleichwohl ebenfalls nur zweigeschossige Eckturm ist, wurde im Jahr 1890 von den Leipziger Architekten A. H. Schmidt (1858-1942) und A. Johlige (1857-1937) für die Brauerei C. W. Naumann als Ballhaus und Restaurationsgebäude im Stil des Neobarock errichtet. Es erhielt seinen Namen nach dem seit 1844 etwas weiter nördlich befindlichen Alten Felsenkeller, der abgebrochen wurde. Die Baukosten für den 1.000 Plätze umfassenden Gesamtkomplex, zu dem neben einem eigenen Kraftwerk im Keller auch großzügige Gartenanlagen, Terrassen und Veranden gehörten, summierten sich damals auf 275.000 Goldmark.

Von März bis Dezember 1918 wurde in einem Saal das Kino Felsenkeller-Lichtspiele betrieben.

Neben der eigentlichen Nutzung als Vergnügungsstätte diente der große Festsaal im Erdgeschoss auch als Versammlungslokal bei politischen Veranstaltungen, vor allem der Leipziger Arbeiterbewegung. So sprach hier am 12.02.1905 der SPD-Politiker K. Liebknecht (1871-1919) vor 2.500 Arbeitern, am 14.05.1920 die KPD-Politikerin C. Zetkin (1857-1933), und auf Wahlkundgebungen am 25.10.1926, am 19.06.1930 und am 05.09.1930 der KPD-Vorsitzende E. Thälmann (1886-1944).

Am 23.03.1946 wurde im »Felsenkeller« die Stadtorganisation der Leipziger FDJ gegründet.

Vom 29. bis 31.03.1946 fand im »Felsenkeller« ein Bezirksparteitag der Leipziger SPD statt, dessen 537 Delegierte am 30.03.1946 die sofortige Vereinigung mit der Leipziger KPD beschloss, die gleichzeitig auf einem Kreisparteitag im Schleußiger »Elstertal« tagte. Damit entstand die Leipziger Kreisorganisation der SED.

Anfang der 1980er Jahre wurde der »Felsenkeller« teilweise rekonstruiert, diese Arbeiten waren 1983 abgeschlossen.

Gegenwärtig wird das in Privatbesitz befindliche teilsanierte Gebäude als Ausstellungsfläche genutzt.

Quelle: Leipzig-lexikon.de

Hier geht es zur Webseite des "Felsenkellers"

         
Bilder von 2008

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Datum der Erstellung/letztes Update: 08.03.2020