U.T. CONNEWITZ |
Leipzig - Connewitz (Sachsen), Wolfgang-Heinze-Str. 12a
eröffnet: | 25.12.1912 |
geschlossen: | in Betrieb |
Sitzplätze: | 652 (1913) - 634 (1950) |
Architekt: | Artur Werner |
Betreiber: | Hermann
Haase 1912-1913 Kinoname:
Kammer-Lichtspiele Hermann Kühnast 1913-1920 Arthur Wießner 1920-1945 neuer Kinoname: U.T. Connewitz FTB Leipzig 1945-1992 geschlossen 1992-2001 U.T. Connewitz e.V. seit 2001 |
Das Kino liegt in einem Hintergebäude, das durch eine Passage, welche später überdacht wurde, erreicht wurde.
Der erste Betreiber konnte sich gegen das schon etablierte "CT Connewitz" nicht durchsetzen und warf schon nach einigen Monaten das Handtuch. Der Betreiber des C.T. - Hermann Kühnast - übernahm das Theater, um sich so Connewitz als Monopolplatz zu sichern. Er bespielte die "Kammer-Lichtspiele" aber nur sporadisch am Wochenende.
Nach einem Besitzerwechsel verpachtete der neue Inhaber das Kino an den Stiefsohn des renomierten Leipziger Kinobetreibers Max Künzel. Das Lichtspielhaus wurde in Anlehnung an Künzels Innenstadttheater "U.T. Hainstraße" in "U.T. Connewitz" umgenannt und konnte sich dank intensiverer Werbung nun auch gegen die örtliche Konkurrenz durchsetzen. Arthur Wießner übernahm später seinerseits auch das "C.T", welches er bis zur Kriegszerstörung am 3.12.1943 betrieb.
Das "U.T" hatte ein besseres Schicksal und wurde bis zum 12.8.1992 bespielt. Die FTB Leipzig - mittlerweile von der Bofimax, Bochum übernommen, hatten kein Interesse an einem weiteren Betrieb.
Erst eine Bürgerinitiative, aus der der Verein U.T. Connewitz hervorging, hauchte dem im Dornröschenschlaf liegendem Filmtheater neues Leben ein. Nach einigen Aktionstagen erfolgte am 15.12.2001 die symbolische Wiedereröffnung. Der Saal wurde notdürtig instand gesetzt, wobei vor allem der einzigartige Rückbau der Vorderfront mit Leinwand in den Zustand der Stummfilmzeit fasziniert. Für eine grundlegende Sanierung fehlte bis heute (2008) das Geld und die Macher werben mit dem "morbiden Charme" des Kinos. Wenn man wie ich das Glück hat, einen surrealistischen Film wie Luis Malles "Black Moon" als DVD-Vorführung mit auf die Bühne gestelltem Beamer und laufendem Heizgebläse in diesem Ambiente zu erleben, dem bleibt dies sicherlich lange in Erinnerung...
Neben den Kinoabenden organisiert der Verein auch Konzerte und Lesungen.
Eine ausführliche Beschreibung des Kinos und dessen Geschichte bietet das Buch "U.T. Connewitz und Co. - Kinogeschichte(n) aus Leipzig-Süd" von Ralph Nünthel, erschienen im Sax-Verlag.
Mehr über die Geschichte des Kinos auf der Homepage.
Ein historisches Foto finden Sie hier.