ODEON

Mannheim (Baden-Württemberg), G 7,10

eröffnet: 01.10.1927
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 190 (1930/1935) - 128 (2005)
Architekt: Fritz Bauer / Harry Mayer (Innenarchitektur(
Betreiber: Georg Babelotzky                                      1927
Philipp Baßler                                            1928-1933
Paul Roeßler                                              1934
Käte Lorenz, Ludwigshafen-Oggersheim    1935-2.Weltkrieg
Käte Wenz  (=Käte Lorenz?)                     mind.1949-1963
Eugen Ohnsmann                                       Mai 1963-                DF6302
FTB Benra, Ludwigshafen                          mind. 1965- 1969    DF6502
Benra & Braun                                          1969-1975
geschlossen                                               1975-1978
Thomas Esser                                            1978-1993
Dr.Hans Laumann                                      1993-2024
Wolfgang Trabert                                       seit 1.11.2024

Das kleine Kino eröffnete bereits 1927 in der westlichen Mannheimer Unterstadt und ist somit das älteste noch bespielte Filmtheater der Stadt. Der Saal - lebhaft und Gold und Rot gehalten - wurde in einer ehemaligen Werkstatt eingerichtet. Die Projektionsfläche befand sich von Anfang an rechts neben dem Eingang. Davor der Orchesterraum. Erster Betreiber - wenn auch nur kurz - war Georg Babelotzky, unterstützt von seinem Geschäftsführer Fritz Schönhütte. Die Leitung des gelobten kleinen Orchesters hatte Georg Maier inne.Eröffnungsfilm war "Mädchenhandel". Im gleichen Programm gab es Aufnahmen von Budapest, Istanbul und Athen, gefolgt von dem Sechsakter "Die kleine vom Bummel".
Quelle: Neue Mannheimer Zeitung 30.9.1927

Als Pächterin Käte Wenz (wahrscheinlich identisch mit der Vorkriegspächterin Käte Lorenz) Anfang der 1960er-Jahre den Spielbetrieb einstellte (sie machte im Pforzheimer "Cinema" weiter mit einem sehr anspruchsvollem Programm ) und die Räumlichkeiten um 1965 wohl leerstanden, griff der Ludwigshafener Filmunternehmer Christian Benra zu und spielte fortan am Wochenende vorwiegend italienische Filme in Originalversion für Gastarbeiter. Herr Benra hatte hiermit eine Marktlücke entdeckt und betrieb auch einen eigenen Verleih ("Apollo"). Manche Vorstadtkinos verdienten mit solchen Vorstellungen zusätzlich etwas Geld. Spätestens mit Aufkommen von Video war dieses Konzept allerdings am Ende (erst um 2000 wurde es durch den "Maxximum"-Filmverleih mit türkischen und den "Azur"-Verleih mit italienischen Filmen wiederbelebt). Christian Benra verstarb am 27. Februar 1965, seine Familie betrieb (später mt Partner) das (und ihre zahlreichen pfälzischen) Kino(s) aber weiter.

Nach abermaligem Leerstand pachtete Thomas Esser das Kino und richtete im Foyer eine kleine Kneipe ein. Das "Odeon" wurde zum studentischen Programmkino. Auch der Schreiber dieser Zeilen wurde hier schnell zum häufigen Gast. Schon nach kurzer Zeit vergrößerte Esser den Kinoraum zu Lasten des nun als reinem Kassenraum dienenden Foyers (die Kneipe wanderte nach nebenan). Bis heute hat sich an dem Konzept nicht viel geändert, lediglich die Zahl der Vorstellungen ging zurück.

Nach dem Tod von Hans Laumann 2023 folgte eine Phase der Ungewissheit und die Insolvenz, ehe sich mit Wolfgang Trabert (welcher auch schon das Kino auf den Planken übernommen, aber noch nicht geöffnet hat), ein neuer Betreiber fand.




Bilder Januar 2007

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Datum der Erstellung/letztes Update: 17.06.2025 - © allekinos.com