LUXOR |
Mannheim (Baden-Württemberg), Zeppelinstr. 21/23
eröffnet: | 22.10.1954 |
geschlossen: | 01.04.1964 |
Sitzplätze: | 437 (1958) |
Architekt: | Emil Spickert |
Betreiber: | Kurt & Helga
Petzholdt 1954-1958 Müller GmbH 1959-1964 |
Mit dem "Zigeunerbaron" eröffnete am 22.10.1954 das "Luxor" in der neuen Erlenhof-Siedlung seine Pforten. Der eingeschossige Bau, der von Architekt Spickert erstellt wurde, enthielt rund 450 Sitzplätze und wurde mit einer Breitwand-Anlage für CinemaScope-Filme ausgestattet.
Der eingeschossige Bau war in hellen, freundlichen
Farben gehalten, in Beton ausgeführt und verfügte über genügend
Parkmöglichkeiten. Ein großes, helles Foyer war dem Zuschauerraum vorgelagert.
Die Wände waren mit grüner Acella verkleidet, die Decke mit schallschluckenden
Homatonplatten. Zweckmäßig war der steile Anstieg der Sitzreihen, die den Blick
auf die Leinwand ungehindert freigaben. Die Sonora-Bildwand hatte die Maße 4 x
9,5 m. Die Kinotechnik bestand aus 2 Bauer B 12-Projektoren und einer Siemens
Klangfilm m 11-Verstärkeranlage.
Das Luxor fungierte als Nachspielkino, nach dem
"Zigeunerbaron" folgte "Die Schlagerparade".Mannheim verfügte mit diesem 30.
Nachkriegskino bei damals 276.000 Einwohnern über nahezu 17.000 Kinoplätze,
wobei auf 1000 Einwohner rund 61 Plätze kamen. Im ersten Halbjahr 1954 ging
jeder Mannheimer durchschnittlich 9 mal ins Kino. Zahlen, von denen man heute
nur noch träumen kann... W5444
E5444
1956 erfolgte die Umstellung auf CinemaScope. Eine
Breitwand befand sich aber schon von Anfang an im Kino. W5611
Zunächst von Familie Petzold aus Idar-Oberstein betrieben, fungierte später Oskar Baßler (Planken-Lichtspiele) als Abschlussbevollmächtigter, was die Neckarstädter Konkurrenzsituation zu den umsatzstärkeren Müller-Betrieben (Capitol, Lichtspielhaus Müller) vielleicht ein wenig verbesserte. Nichtsdestotrotz gab man den Geschäftsbetrieb 1959 an die Müller GmbH, welche das Kino vor allem aus der Angst vor möglicher neuer Konkurrenz übernahm und es noch 5 Jahre weiterführte. Danach wurde der Bau anderen Zwecken zugeführt. In den 1980er-Jahren zog die Filmwelt wieder in Form einer großen Videothek ein.
Vielen Dank an Christof Kröger für die Fotos |
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