Oberhausen (Nordrhein-Westfalen),
Elsässer Str. 25
eröffnet: |
Herbst 1955 |
geschlossen: |
1985 |
Sitzplätze: |
1186 (1955) - 1010 (1961) - 965 (1970) |
Architekt: |
Schwippert und Schöllgen, Düsseldorf |
Betreiber: |
Karl Kaiser, Bielefeld & Bernhard Rex,
Gelsenkirchen 1955-1957
Heinz
Kaiser & August Henke
1958-1959
Pesch & Henke OHG
1960 -1985
|
In einem der größten privaten Bauvorhaben Deutschlands nach dem
Kriege, im „Europa-Haus" am Friedensplatz in Oberhausen, entsteht zur
Zeit als 19. Theater der Stadt der „Europa-Palast", der mehr als 1200
Sitzplätze haben wird. Pächter dieses, als Ur- und
Erstaufführungstheaters gedachten Hauses ist die Europa-Palast GmbH,
mit den beiden in der Branche bekannten Fachleuten Karl Kaiser,
Bielefeld, und Bernhard Rex (Heli-Theater, Gelsenkirchen) als
Gesellschafter. Bernhard Rex, der schon 27 Jahre in der Branche tätig
ist (zuletzt Centfox), wird die Geschäftsführung übernehmen. Eröffnung
ist im September oder Oktober, Bauherren dieses Großbaus sind Architekt
Schwippert und Herr Schöllgen, beide aus Düsseldorf. Der Theaterraum,
dessen Baukörper zwischen zwei neungeschossigen Wohnblocks liegen wird,
hat eine asymetrische Grundfläche. Im Parkett werden ca. 750 Sitzplätze
untergebracht, im Rang etwa 450. Der Rang wird sich an der rechten
Seite in einer Rampe bis zum Parkett hin-unterziehen und durch diese
architektonische Lösung dem Theater seinen besonderen Reiz verleihen.
Sämtliche Sitzplätze werden außerdem mit Hochpolsterung ausgestattet.
Die weite Vorhalle des Theaters wird sich durch drei Etagen ziehen. Die
Bühnenöffnung ist fast 13 Meter breit. Mit einer Tiefe von 9 Metern
wird die Bühne auch für die geplanten Bühnenveranstaltungen beste
Möglichkeiten bieten W5529
Quelle: Der Neue Film 60/1955
Als
22. Oberthausener Filmtheater wurde der Europa- Palast durch Grethe
Weiser festlich eröffnet. Die Grüße des WdlF NRW und der Oberhausener
Kollegen überbrachte Lichtburg-Chef Robert Pesch. Für die Stadt
Oberhausen sprach Oberstadtdirektor Schmitz. Er begrüßte den Neubau
„nicht nur, weil Oberhausens Filmtheater 1954 etwa 800 000 DM V-Steuer
eingebracht haben". Das neue Haus hat 1186 hochgepolsterte Sitzplätze
(Bestuhlung von Kamphöner, Bielefeld). Die Farbzusammenstellung des
Zuschauerraums (Architekten: Schwippert und Scholl sen, Düsseldorf)
verleihen dem großen Raum eine intime Note. Das Foyer des Theaters, das
sich durch drei Etagen hinzieht (Parketteingänge unter Straßenhöhe,
Logeneingänge in der ersten Etage), ist in der Farbgebung in hellen
Grautönen gehalten, die durch zierliche französische Eisenmöbel
aufgelockert werden. In der Halle beherrschen vier goldfarbene Säulen
das Bild. Erwähnenswert außerdem der neuartige Infrarot-Wärmevorhang
hinter den Pendeltüren des Eingangs. Die technische Einrichtung
(Kinotechnik West, Düsseldorf) ist modern und erstklassig: zwei
Ernemanin X-Maschinen .und ein Zeiss Ikon-Diagerät, dazu eine
Klangfilm-Verstärkeranlage für vierkanaligen Stereoton. Hinter der 12,5
mal 5 Meter großen, versenkbaren Leinwand sind drei Biolor-Lautsprecher
angebracht, dazu sieben weitere Effektlautsprecher im Saal. Die
elektrische Installation besorgte die Firma Ernst Düllmann, Dortmund.
Nach der Eröffnungsvorstellung gaben die beiden „Majestäten" des neuen
Hauses, die Herren Rex und Kaiser, im Gildenhaus einen gelungenen
Empfang, an dem zahlreiche Vertreter der Filmwirtschaft und der
Behörden teilnahmen.
Quelle: Der neue Film 94/1955
Der Saal existiert auch heute noch und wird derzeit (2015) für
Theaterveranstaltungen genutzt. Zur Zeit (2022) gibt es Pläne zur Neubelebung als Multifunktionssaal.
Zustand 2011
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Saal 1955 (Bildquelle: Der Neue Film 94/1955)
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Datum der Erstellung/letztes Update: 30.10.2023 - ©
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