Architekt Walter
Bengel erbaute im württembergischen Großsachsenheim. die „Hirsch-Lichtspiele",
das einzige Lichtspielhaus des 4000 Einwohner zählenden Ortes. Bauherr war
Alfred Carle. Pächter Herr Gottlieb Wächter aus Bönnigheim war seit 25 Jahren in
der Branche zu Hause. Das neue Haus hatte annähernd 300 Plätze. Die mit
Kunststoff bespannten Wände waren in hellem Beige gehalten, die zusammen mit dem
rehbraunen Vorhang eine anheimelnde Atmosphäre schafften. Die technische
Ausrüstung bestand aus zwei AEG-Maschinen und einer Klangfilm-Tonanlage. Im
Zuschauersaal hing eine Super Sonera-Leinwand. Mit vielen Glückwunschadressen,
Reden von Bürgermeister Roller, Architekt Bengel, Alfred Carle und Eugen Wächter
und dem Film "Grün ist die Heide" wurde das Theater eröffnet. E5239 N5291
Ab 1960
betrieb der Eigentümer - Gastwirt Alfred Carle - das Kino selbst. Diese schloss
es dann laut einer Meldung im Branchenblatt "Das Filmtheater" Ende 1979, in den
(oft ungenauen) Kinoadressbüchern wird es bis Mitte der 1980er-Jahre
erwähnt.
|