TRAUMPALAST

Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg), Pfeifergäßle 34

eröffnet: 1952 (Turm-Theater) - 1956 (Rex)
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: Turm-Palast: 930 (1958/1978) - 370/110/90 (1999)
Rex: 680 (1956/1962) - 624 (1978) - 293/98/84 (1986)
Kinocenter/Traumpalast: 345/200/100/145/170 (2006) - 230/150/120/100/90/80/70/65/60/35 (2020)
Architekt: Albert Ruf - Nitsche&Pfeifer (Umbau 2002)
Betreiber:       Turm-Palast:
                      Rex



                     Traumpalast:
Filmtheaterbetriebe Huttenlocher                      1952-1998
Hariolf Staudenmaier & Walter Deininger         1999-2018
Alfred u. D. Hoffmann                                      1956-mind.1967
Wilhelm Bott & Co., Gaildorf                           mind.1978-1989
Filmtheaterbetriebe Huttenlocher                      1990-1999
Hariolf Staudenmaier & Walter Deininger         1999-2018
Heinz Lochmann, Rudersberg                           seit 1.5.2018

1952 ließen die Filmtheaterbetriebe Huttenlocher durch den auf Kinobauten spezialisierten Architekten Albert Ruf das Großkino "Turm-Theater" erbauten. Vor dem Saal befand sich ein langgestrecktes Foyer mit vorgebauten modernen Schaukästen sowie die Kassenhalle mit zwei eingebauten Schaufenstern. Die Bestuhlung - eine Sonderanfertigung - war hochgepolstert, in den Farben schwarz und Grün gehalten und hell eingefasst. Drei Vorhänge kontrastierten in den Farben Gold-Grün-Silber. Besitzer Huttenlocher - gelernter Elektroingenieur - stattete den Vorführraum mit viel Liebe und zwei Ernemann X-Projektoren aus. Er stand damals schon seit 26 Jahren, seine Frau und Mitarbeiterin seit 15 Jahren in der Branche. Mit „Mein Herz darfst Du nicht fragen" wurde das Theater eröffnet.    W5241 N5279

1955 erhielt das Kino eine CinemaScope-Magnetton-Anlage.  N5560

Die aus Göppingen bekannten Hoffmann-Filmtheaterbetriebe expandierten 1956 nach Schwäbisch Gmünd. In nur 87-tägiger Bauzeit wurde hinter den "Turm-"-Kino das 700 Plätze zählende "Rex-Filmtheater" errichtet, das seine gesamte kinotechnische Einrichtung mit dem Philips-Ton-System von der Stuttgarter Alleinvertretung: Film-Ton-Technik Hans Hildenbrand geliefert bekam und gleich mit seinem Eröffnungsprogramm „I A in Oberbayern" einen ausgezeichneten Erfolg hatte.
Quelle:Das Filmtheater 5-6/1956

1979 wurde aus dem "Turm-Palast" ein Kinocenter mit drei Sälen, wenig später legte das "Rex" nach.

Für 1,6 Millionen DM entstand dann 1979/1980 aus dem "Rex" das RCC-Kino-Center: mit Rex, Camera und Cinema. Firmenchefin Johanna Bott, die am 5. April das 70. Lebensjahr vollendete und seit 50 Jahren mit der Firma lebt, machte sich selbst ein Geburtstagsgeschenk. Und den Filmfreunden der Stadt. Nach der erst kürzlich vollendeten Einrichtung des Turm-Centers der Familie Huttenlocher , die an der Eröffnung des RCC teilnahm, ein komplett feiner Platz. Geschäftsführer Klaus Ferdinand Klingler sprach den Kernpunkt heutiger Kinobetriebsführung an: Seit der Pachtung im Jahr 1976 (das Haus gehört dem Ehepaar Alfred Hoffmann) hatte sich erwiesen, daß ohne Erweiterung der Abspielbasis keine ausreichende Rendite zu erzielen war. Der Auftrag an das Stuttgarter Architektenbüro Manfred Jakob (mit Architekt Kleinknecht) lautete auf Dreiteilung. Gallion und Akustik-Gabler übernahmen die Ausstattung, Norbert Klitzing installierte die aufwendige Technik, Kamphöner lieferte die Sessel. Dazu: Voll-Klimaanlage mit Wärme-Rückgewinnung und Kühlung. Das Rex mit 231 Plätzen: jede Reihe eine Stufe höher, Grün für Vorhang und Velours-Wände, abgesetzt mit Grau, dazu rote Sessel, indirekte Beleuchtung und in die Decke eingebaute Spots. Technik: 4-Kanal-Dolby von Siemens, Ernemann-Projektoren und Bauer- Filmwagen mit Automatik. JBL-Boxen aus den USA stehen in allen drei Spielstätten vor der Bildwand (Sonora-Perluxa der Mechanischen Weberei), so daß sie in unperforierter Ausführung eingesetzt werden konnte. Die Camera mit 98 Plätzen: in dem nobel-rustikalen Stil ein besonders gelungenes Beispiel für moderne Kino-Gestaltung. Braun und Orange bestimmen das Bild. Die Milchglaslampen in Zwiebelform und die Wandbespannung findet man bereits im Zugang. Das Cinema mit 84 Plätzen: Stoff-»lntarsien« auf dem Vorhang und an den Velours-Wänden, Schwarz und Rot die Hauptfarben, indirekte Beleuchtung an den Oberkanten der Wände und in den Handläufen, die es auch in den beiden anderen Häusern gibt. In den kleinen Kinos stehen Bauer-Maschinen mit Filmwagen, Kinoton-Automatiken und Siemens-Verstärker.
Quelle: Das Filmtheater 2/1980

Die ursprünglichen Ausmaße des Filmpalastes lassen sich heute nur noch durch den ehemaligen Eingangs und Foyerbereich, welcher weitestgehend im 50er-Jahre Ambiente erhalten ist, erahnen. Seit 2002 ist das Kino, welches in den 80er Jahren in 3 Säle geteilt wurde, durch einen modernen Verbindungsbau mit dem direkt hinter dem "Turm" befindlichen "RCC Kinocenter" (ehemals "Rex") verschmolzen worden. Mittlerweile heißt der Komplex nach der Übernahme durch die Lochmann-Betriebe "Traumpalast". Einen Artikel hierüber finden Sie hier.





Saal 1952 (Bildquelle: Filmwoche 41/1952)

Vielen Dank an Robert Bernnat für die Bilder und Informationen

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Datum der Erstellung/letztes Update: 18.07.2022 - © allekinos.com