AMBO |
Stuttgart (Baden-Württemberg), Arnulf-Klett-Platz 3
eröffnet: | Dezember 1955 |
geschlossen: | 5.12.2007 |
Sitzplätze: | 736 (1958/1978) - 494/105/167/116 (2006) |
Architekt: | Hans Schmohl |
Betreiber: | Palast AG R.
Theile
1955-2002 Kinoname: Rex Kinostar 2002-2017 |
Tritt man aus dem Stuttgarter Hauptbahnhof, empfängt einem auf der gegenüberliegenden Straßenseite das in den 50er-Jahren als "Rex" eröffnete "Ambo". Es war das vierte Stuttgarter Theater der Palast AG.
Vor dem Krieg befand sich hier im "Hindenburgbau" das Planetarium, in dessen Saal die "Ufa" schon vor dem Krieg für kurze Zeit ein Wochenschaukino betrieb. Nach dem Krieg errichteten hier die Amerikaner ein Special-Service-Kino.
Zur Eröffnung für
die Zivilbevölkerung wurde der Saal komplett renoviert. Die Decke in Violett,
die Wände in Gelb, die Vorhänge in grün und die Polstersessel in dunkelrot - ein
recht farbenfrohes Kino also. bei CinemaScope wurde eine Bildbreite von 11,5 m
erreicht. Für die Regelung der Saalbeleuchtung wurden zum ersten Mal
Leuchtstofflampen in besonderer Ausführung verwendet. Die Regelung geschah durch
ein sogenanntes Anschnitt-Steuergerät: Tyratron-Röhren, die eine stufenlose
Verdunkelung zuliesen. Durch besondere Wahl der Farben konnten überraschende
Lichteffekte erzielt werden. Die CinemaScope-Leinwand hatte eine Breite von 11,5 m. N55101 E5601
Ab 1956
kooperierte man mit Stuttgarts erstem Jugendfilmtheater, das vom
Jugendamt geleitet wurde und hier seine Filme zeigte. Man
garantierte dem Kinobetreiber die Deckung sämtlicher Umkosten und
wählte die Filme selbst aus. Anvisiert war ein Publikum zwischen 16 und
21 Jahren. Nach den Vorstellungen gab es Diskussionen und Gespräche.
Auftakt war am 12. Januar mit "Ein Herz und eine Krone".
Zwischenzeitlich fungierte als Betreiber die Kammer-Lichtspiele GmbH in
Darmstadt, die aber wohl ebenfalls zum Theile-Imperium gehörte.
Mitte der 80er wurde der Saal geteilt. Man nannte das Kino jetzt "Ambo".
Der gut gepflegte heutige Zustand der 4 Kinos spiegelt den letzten Umbau Ende der 80er Jahre, wo der Einsatz (insbesondere im Kino 1) von Lichtleisten und Elementen absolut State of the Art war. Zudem sind die "Ambos" die einzigen mir noch bekannten verbliebenen Kinos mit Service am Platz in einer Großstadt. Das Überleben sichert sich das "Ambo" heute mit einer Mischung aus Mainstream, Arthouse und (auch türkischen) Originalfassungen.
Von 2002 bis zur Schließung 2007 betrieb die Kinostar-Gruppe das Center.
Vielen Dank an Robert Bernnat für die 2 rechten Bilder und Informationen |