COLIBRI

Stuttgart (Baden-Württemberg), Alte Poststraße 3

eröffnet: Weihnachten 1957
geschlossen: 14.8.2002
Sitzplätze: 289 (1958) - 143 (1997)
Architekt: Hans Kieser
Betreiber: Colm FTB

Das 1957 erbaute "Colibri" wurde als Stahlbetonbau konstruiert und nahm zwei Stockwerke ein. In nur 4 Monaten ließ Frau Friedl Colm durch Architekt Kieser das reizvolle Haus bauen. Hinter dem aparten Namen verbarg sich ein zweifacher Sinn: einmal sollte damit ausgedruckt werden, daß dieses jüngste Theaterkind in der Colmschen Lichtspiel-Familie das kleinste war, zum andern wollte der Name "Colibrì" auch als "Colm-Lichtspiel-Betriebe" gelesen werden.
Durch ein geräumiges, helles Foyer mit Bar und Süßigkeitenstand betrat man den Theaterraum, der sich in Saal und Empore aufteilte. Der erste Blick traf eine schwarzgrundige Saalwand, an der stilisierte Biedermeierblumen in Rosé, Silbergrau und ein wenig Gold sofort den Eindruck von Intimität und Grazie vermittelten. Die gegenüberliegende Wand dagegen war in breite, schräglaufende Farbstreifen  - Schiefer-Beige-Grün-Rot, jeweils durch gelbe Zwischenleisten unterbrochen - abgeteilt. Der Vorhang zeigte sich als Wolkenstor aus goldgelbem Satin. An der Wand befanden sich in Dreiergruppen geordnete Leuchten. Die rund 300 Sitze waren mit zartviolett-weiß gestreiftem Acella bezogen, die Sitze der Ranglogen dagegen mit schwarzem Cordsamt. Eine Treppe führte vom Saal zur Empore; über sie verlies der Besucher das Theater direkt ins Freie. Die technische Einrichtung umfasste eine Sonora- Leinwand, zwei Bauer B 11 - Projektoren mit Xenonlampen und Vierkanalmagnetton. Eine moderne Frischluftanlage sorgte für fortwährende Lufterneuerung.
 N5795 N5809 W5803+13

Das neue Haus war damals von den Colm-Betrieben ("Atrium" und "Planie") als Langspieltheater geplant. Der erste Film - "Krieg und Frieden" - lief denn auch gleich 16 Wochen, bevor er von "Glut unter der Asche" abgelöst wurde.

Mitte der 70er wurde der Zuschauerraum geteilt und entgegendem Trend der Zeit 1987 wieder als 1-Saal-Kino renoviert. Der Saal war damals in Dunkelblau mit goldenem Vorhang gehalten. Die Leinwand hatte eine Grösse von 8,50 x 4,50m.

Der Eingangs- und Treppenbereich mit Kasse und Theke war in weißem Marmor gestaltet.

Nach der Insolvenz der Colm-Betriebe wurde das Kino leider geschlossen und diente danach als Club-Lounge (mit gelegentlichen Filmvorführungen).


Colibri ca. 2004 - Vielen Dank an Robert Bernnat für die oberen Fotos


Saal 1957 (Bildquelle: Der Neue Film 9/1958)

Saal 1957  (Bildquelle: Filmwoche 3/1958)


Colibri 1988 (Bildquelle: Filmecho/Filmwoche)

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