CORSO & SCHILLER - THEATER |
Stuttgart -
Vaihingen (Baden-Württemberg), Hauptstr. 6
eröffnet: | 1954 |
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geschlossen: | in Betrieb |
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Sitzplätze: | 660/500 (1958) - 600 (1967) - 399 (1978) |
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Architekt: | Albert Ruf, Esslingen (Schiller-Theater und Corso) |
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Betreiber: |
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1954 erhielt der große Stuttgarter Stadtteil Vaihingen
(damals ca. 30.000 Einwohner), der bisher nur ein 300-Platz-Kino besaß - mit dem
"Schiller-Theater" ein zweites, wesentlich größeres Filmtheater. Die Kinofamilie
Empl aus Erding in Oberbayern wagte damit den Sprung nach Baden-Württemberg und
nahm sich mit dem Stuttgarter Hans Hildenbrand (Photo Hildenbrandt) einen
ortansässigen Partner. Das dreigeschossige Geschäftshaus enthielt außer dem Kino
eine Schnellgaststätte, verschiedene Büroräume und einige Wohnungen. Es entstand
auf dem Ruinen-Grundstück des alten Gasthofes "Zur Linde". Das Foyer mit den hübschen Spiegelvitrinen und dem Süßwarenstand war mit einer Decke, welche mit schallschluckenden Platten verkleidet war, versehen, um alle Geräusche des belebten Verkehrsknotenpunktes am Schillerplatz aufzuschlucken. In freundlichen, hellen Pastelltönen war der Zuschauerraum mit seinen 660 hochgepolsterten, mit hellen Acella überzogenen Sitzplätzen ausgestattet. Ein resadagrüner Vorhang kontrastierte zu den Wänden in beige und schwarz mit Goldauflagen und Zierleisten. Eine Novität stellten die 9 Effektlautsprecher da, die geschickt in die Beleuchtungskörper eingebaut wurden. Das Kino besaß eine Klimaanlage. Im großen Vorführraum standen FP 6-Maschinen, die Leinwand hatte eine Größe von 5,50 x 10,50 m. Eröffnungsfilm war "Schloß Hubertus". N5477 E5439 W5442 Direkt nebenan baute man 1957 mit dem "Corso" ein zweites Kino. Ein geschickter Spiegeleffekt weitete das kleine Foyer. Man betrat den 500 Plätze fassenden Saal über eine breite, abwärts führende Freitreppe mit einer Spiegelfront in das Kellerkino, welches ein alle Stützen und Pfeiler vermeidendes Hängedach aufwies. Dort fand man rot-gelbe Seitenwände, eine schwarze Decke, ein gelb-violetter Vorhang und mit violettem Cordsamt bezogene Sitze, welche mit der dunklen, jalousienartigen Hängedecke harmonierten. Die technische Ausrüstung bestand aus Philips 57-Bildwerfern. Die Bildwand hatte eine Größe von 9 x 4 m. Jeden ersten Donnerstag im Monat gab es eine "Film-Auslese". N5791 E5792 1965 gab man das "Schiller-Theater auf und konzentrierte sich auf das etwas kleinere "Corso". Dieses füllt seit Jahren - ungewöhnlich für die Vorstadtlage - mit seiner Spezialisierung auf Originalversionen eine Nische. Einen Artikel lesen Sie hier. |
![]() Ansicht 2017 |
"Schiller-Theater"1954 (Bildquelle: Filmwoche 41/1954) |
![]() "Corso" 1957 (Bildquelle: Der Neue Film 91/1957) |
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